Fakultät I (PH)
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Die vorliegende Forschungsarbeit untersucht in einem Quasiexperiment, inwiefern die Methodenkompetenz von Studierenden im Bereich der Lernstrategien und diejenige der Lehrenden im Bereich des didaktischen Handelns durch proximale Faktoren einer Lernumgebung gefördert werden können. Theoretisch orientiert sich die Arbeit an hierarchisch sequentiellen Handlungstheorien, einem erweiterten Rubikonmodell, verschiedenen Wissens- und Transfertheorien und dem Forschungsprogramm subjektiver Theorien. Die zweijährige Intervention wendet bei beiden Probandengruppen – bei Lehrenden und Lernenden - das Veränderungsmodell von Wahl an. Die Untersuchung ist in der höheren Berufsbildung der Schweiz in einer höheren Fachschule für Technik situiert. Die Variation der proximalen Lernumgebungsfaktoren der Studierenden erfolgt über die Versuchsgruppe mit integriertem Methodencurriculum. Die drei Kontrollgruppen erhielten eine Förderung der Lernstrategien in einem Fach, ein extracurriculares Training sowie keine Intervention. Die Messung der Lernkompetenz erfolgte mittels eines retrosprektiven Lernstrategiefragebogens von Wild und Schiefele. Die Untersuchungsgruppe der Lehrpersonen erhielt eine transferorientierte Lernumgebung in Form einer didaktischen Ausbildung mit qualifizierendem Charakter. Die Erfassung der verschiedenen Ebenen von Methodenkompetenz der Lehrpersonen erfolgte mit niedrig inferenter Videographie, hochinferentem Expertenurteil, einem Evaluationsfragebogen für Studierende zum Unterrichtsverhalten der Lehrperson und einem schulinternen Fragebogen zur Unterrichtszufriedenheit. Die Ergebnisse bei der Untersuchungsgruppe der Lehrpersonen zeigten Signifikanzen in der Reduktion der Plenumszeit, der Zunahme individueller und kooperativer Lernarbeit, der höheren Methodenvielfalt, dem höheren Strukturierungsgrad, der Veränderung von wissensvermittelndem zu wissenserarbeitendem Unterricht sowie in der Erhöhung der Unterrichtszufriedenheit der Studierenden. In Übereinstimmung mit der aktuellen Forschungslage konnte die Wirkungslosigkeit von extracurricularem Lernstrategietraining sowie vom Einfluss der reinen Studiumsdauer beobachtet werden. Während die in allen Fächern integrierte Lernstrategieförderung nur eine schwach signifikante Steigerung bewirkte, ergab jedoch die in nur einem Fach geförderte und geforderte Lernstrategieanwendung eine überraschend hochsignifikante Abnahme derselben.