Fakultät II (PH)
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Die Sustainable Entrepreneurship Education (SEE) zielt darauf ab, Kompetenzen zu fördern, die Individuen benötigen, um Nachhaltigkeitsherausforderungen als Chancen für die EntwickDie Sustainable Entrepreneurship Education (SEE) zielt darauf ab, Kompetenzen zu fördern, die Individuen benötigen, um Nachhaltigkeitsherausforderungen als Chancen für die Entwicklung innovativer (Markt-)Lösungen zu begreifen (Lans et al., 2014). Während sich die Forschung zu SEE bislang auf den tertiären Bildungsbereich konzentriert, besteht eine Forschungs- und Implementationslücke in der Sekundarstufe (Diepolder et al., 2021). Ziel des vorliegenden Forschungs- und Entwicklungsvorhabens ist es, das Potenzial der SEE auch im schulischen Kontext nutzbarzumachen. Zu diesem Zweck wird ein innovatives Lehr-Lernkonzept zur Förderung von Kompetenzen für Sustainable Entrepreneurship in der Sekundarstufe I entwickelt. Zugleich werden Erkenntnisse zu fachspezifischen Lehr-Lernprozessen im jungen Feld der schulischen SEE gewonnen. Die Forschungsmethodologie Design Based Research (DBR) leitet den Forschungs- und Entwicklungsprozess.
Ausgehend von einer systematischen Literaturrecherche werden Kompetenzen für Sustainable Entrepreneurship als Zielkonstrukt formaler Bildung beschreiben. Der prozessorientierte Kompetenzrahmen nach Foucrier und Wiek (2019) sowie zusätzliche Hinweise zu Lernvoraussetzungen und Rahmenbedingungen im Kontext der Sekundarstufe I bilden das Fundament des Lehr-Lernkonzeptes. Die empirischen und theoretischen Hinweise werden in Design-Annahmen überführt, welche die Gestaltung des Prototyps des Unterrichtsarrangements anleiten. Dieser Prototyp durchläuft wiederholt die Prozessphasen der Erprobung, formativen Evaluation und Weiterentwicklung, die in einer zunehmend robusten Version der Intervention sowie der Identifizierung von 11 Design-Prinzipien resultieren. Diese Prinzipien können als kontextsensitive Theorien einer SEE in der Sekundarstufe I verstanden werden und von Praktikerinnen und Praktikern als Regeln für die Gestaltung von effektiven Interventionen genutzt werden.
Nach vier Evaluations- und Optimierungszyklen wird die Intervention in der gesamten Komplexität der Sekundarstufe I implementiert und summativ evaluiert. Die summative Evaluation gliedert sich in zwei Forschungsbereiche.
Durch die Implementation zweier Varianten der Intervention wird untersucht, inwiefern Rollenmodelle aus dem Bereich Sustainable Entrepreneurship als Gestaltungsprinzip einer effektiven SEE in der Sekundarstufe I gelten. Im explorativen Design wird analysiert, wie sich die An- oder Abwesenheit der Rollenmodelle im Unterricht auf die Performanz der Schülerinnen und Schüler auswirkt. Mittels qualitativer Inhaltsanalyse wird die Qualität von Ideen für unternehmerische Gelegenheiten zur nachhaltigen Entwicklung untersucht, die die Lernenden zum
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Ende der Intervention entwickeln. Bei den Zeichnungen und Beschreibungen der Ideen handelt es sich um Artefakte des Lernprozesses. Der statistische Gruppenvergleich zeigt, dass die Ideen der Lernenden mit Kontakt zu Rollenmodellen eine signifikant höhere Nützlichkeit und Innovativität ausweisen. Dies spricht dafür, Rollenmodelle in schulische SEE-Angebote zu integrieren, um das Erkennen von unternehmerischen Gelegenheiten für nachhaltige Entwicklung zu fördern. Die Querschnitt-Studie liefert erste Einblicke in die fachspezifischen Lernprozesse der Schülerinnen und Schüler unter zwei verschiedenen Designvarianten und bietet wertvolle Hinweise auf die Wirkung von Rollenmodellen aus dem Bereich Sustainable Entrepreneurship in der SEE der Sekundarstufe I.
In einem quasi-experimentellen Design inclusive Wartekontrollgruppe wird abschließend die Effektivität des Lehr-Lernkonzeptes unter Realbedingungen analysiert. Erstmals wird die Veränderung der Intention für Sustainable Entrepreneurship durch eine Intervention für Sustainable Entrepreneurship im formalen Bildungsbereich untersucht. Die statistische Längsschnitt-Analyse der Selbstauskünfte von Schülerinnen und Schülern aus Prä- und Postfragebögen gibt Aufschluss über die Entwicklung der Absicht, zukünftig im Sinne des Sustainable Entrepreneurship zu handeln. Die Steigerung der Intention sowie deren Determinanten (Einstellung, subjektive Norm und wahrgenommene Verhaltenskontrolle), geben einen Einblick in die fachspezifischen Lernprozesse. Kompetenzen für Sustainable Entrepreneurship sind insbesondere in der Sekundarstufe ein starker Prädiktor für Intentionen in Zusammenhang mit Entrepreneurship (Joensuu-Salo et al., 2022).
Mittels statistischen Gruppenvergleichs wird auch hier die Effektivität der beiden unterschiedlichen Designvarianten untersucht. Obwohl eine größere Effektstärke auf eine positive Wirkung der Rollenmodelle hindeutet, zeigt sich kein signifikanter Unterschied in der Intention der Schülerinnen und Schüler, unabhängig davon, ob sie mit Rollenmodellen in Kontakt kamen. Die inkongruenten Erkenntnisse der Studien II und III lassen auf eine komplexe Wirkung von Rollenmodellen in der SEE schließen. Im Rahmen des Forschungs- und Gestaltungsvorhabens kann nicht abschließend festgestellt werden, dass Rollenmodelle aus dem Bereich Sustainable Entrepreneurship als Gestaltungsprinzip einer effektiven SEE in der Sekundarstufe I gelten, sondern abhängig von der Zielsetzung der Intervention eingesetzt werden können.
Die Erkenntnisse der summativen Evaluation ermöglichen Rückschlüsse auf die Effektivität des Lehr-Lernkonzeptes und geben Hinweise auf die kausalen Zusammenhänge zwischen der Intervention als unabhängiger Variable und deren Wirkung auf die Performanz und Intention der Lernenden als abhängige Variablen. lung innovativer (Markt-)Lösungen zu begreifen (Lans et al., 2014). Während sich die Forschung zu SEE bislang auf den tertiären Bildungsbereich konzentriert, besteht eine Forschungs- und Implementationslücke in der Sekundarstufe (Diepolder et al., 2021). Ziel des vorliegenden Forschungs- und Entwicklungsvorhabens ist es, das Potenzial der SEE auch im schulischen Kontext nutzbarzumachen. Zu diesem Zweck wird ein innovatives Lehr-Lernkonzept zur Förderung von Kompetenzen für Sustainable Entrepreneurship in der Sekundarstufe I entwickelt. Zugleich werden Erkenntnisse zu fachspezifischen Lehr-Lernprozessen im jungen Feld der schulischen SEE gewonnen. Die Forschungsmethodologie Design Based Research (DBR) leitet den Forschungs- und Entwicklungsprozess.
Ausgehend von einer systematischen Literaturrecherche werden Kompetenzen für Sustainable Entrepreneurship als Zielkonstrukt formaler Bildung beschreiben. Der prozessorientierte Kompetenzrahmen nach Foucrier und Wiek (2019) sowie zusätzliche Hinweise zu Lernvoraussetzungen und Rahmenbedingungen im Kontext der Sekundarstufe I bilden das Fundament des Lehr-Lernkonzeptes. Die empirischen und theoretischen Hinweise werden in Design-Annahmen überführt, welche die Gestaltung des Prototyps des Unterrichtsarrangements anleiten. Dieser Prototyp durchläuft wiederholt die Prozessphasen der Erprobung, formativen Evaluation und Weiterentwicklung, die in einer zunehmend robusten Version der Intervention sowie der Identifizierung von 11 Design-Prinzipien resultieren. Diese Prinzipien können als kontextsensitive Theorien einer SEE in der Sekundarstufe I verstanden werden und von Praktikerinnen und Praktikern als Regeln für die Gestaltung von effektiven Interventionen genutzt werden.
Nach vier Evaluations- und Optimierungszyklen wird die Intervention in der gesamten Komplexität der Sekundarstufe I implementiert und summativ evaluiert. Die summative Evaluation gliedert sich in zwei Forschungsbereiche.
Durch die Implementation zweier Varianten der Intervention wird untersucht, inwiefern Rollenmodelle aus dem Bereich Sustainable Entrepreneurship als Gestaltungsprinzip einer effektiven SEE in der Sekundarstufe I gelten. Im explorativen Design wird analysiert, wie sich die An- oder Abwesenheit der Rollenmodelle im Unterricht auf die Performanz der Schülerinnen und Schüler auswirkt. Mittels qualitativer Inhaltsanalyse wird die Qualität von Ideen für unternehmerische Gelegenheiten zur nachhaltigen Entwicklung untersucht, die die Lernenden zum
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Ende der Intervention entwickeln. Bei den Zeichnungen und Beschreibungen der Ideen handelt es sich um Artefakte des Lernprozesses. Der statistische Gruppenvergleich zeigt, dass die Ideen der Lernenden mit Kontakt zu Rollenmodellen eine signifikant höhere Nützlichkeit und Innovativität ausweisen. Dies spricht dafür, Rollenmodelle in schulische SEE-Angebote zu integrieren, um das Erkennen von unternehmerischen Gelegenheiten für nachhaltige Entwicklung zu fördern. Die Querschnitt-Studie liefert erste Einblicke in die fachspezifischen Lernprozesse der Schülerinnen und Schüler unter zwei verschiedenen Designvarianten und bietet wertvolle Hinweise auf die Wirkung von Rollenmodellen aus dem Bereich Sustainable Entrepreneurship in der SEE der Sekundarstufe I.
In einem quasi-experimentellen Design inclusive Wartekontrollgruppe wird abschließend die Effektivität des Lehr-Lernkonzeptes unter Realbedingungen analysiert. Erstmals wird die Veränderung der Intention für Sustainable Entrepreneurship durch eine Intervention für Sustainable Entrepreneurship im formalen Bildungsbereich untersucht. Die statistische Längsschnitt-Analyse der Selbstauskünfte von Schülerinnen und Schülern aus Prä- und Postfragebögen gibt Aufschluss über die Entwicklung der Absicht, zukünftig im Sinne des Sustainable Entrepreneurship zu handeln. Die Steigerung der Intention sowie deren Determinanten (Einstellung, subjektive Norm und wahrgenommene Verhaltenskontrolle), geben einen Einblick in die fachspezifischen Lernprozesse. Kompetenzen für Sustainable Entrepreneurship sind insbesondere in der Sekundarstufe ein starker Prädiktor für Intentionen in Zusammenhang mit Entrepreneurship (Joensuu-Salo et al., 2022).
Mittels statistischen Gruppenvergleichs wird auch hier die Effektivität der beiden unterschiedlichen Designvarianten untersucht. Obwohl eine größere Effektstärke auf eine positive Wirkung der Rollenmodelle hindeutet, zeigt sich kein signifikanter Unterschied in der Intention der Schülerinnen und Schüler, unabhängig davon, ob sie mit Rollenmodellen in Kontakt kamen. Die inkongruenten Erkenntnisse der Studien II und III lassen auf eine komplexe Wirkung von Rollenmodellen in der SEE schließen. Im Rahmen des Forschungs- und Gestaltungsvorhabens kann nicht abschließend festgestellt werden, dass Rollenmodelle aus dem Bereich Sustainable Entrepreneurship als Gestaltungsprinzip einer effektiven SEE in der Sekundarstufe I gelten, sondern abhängig von der Zielsetzung der Intervention eingesetzt werden können.
Die Erkenntnisse der summativen Evaluation ermöglichen Rückschlüsse auf die Effektivität des Lehr-Lernkonzeptes und geben Hinweise auf die kausalen Zusammenhänge zwischen der Intervention als unabhängiger Variable und deren Wirkung auf die Performanz und Intention der Lernenden als abhängige Variablen.
Welche Wirksamkeit zeigen Lehr- und Lernmethoden in der Unterrichtspraxis? Diese Fragestellung ist nicht nur für sämtliche, im Bereich der Lehre tätigen Personengruppen relevant, sondern sie stellt auch einen interessanten Ansatz für die Lehr- und Lernforschung dar. Betrachtet man die Entwicklung der empirischen Lehr- Lernforschung und der Deutschdidaktik der letzten Jahre, so lässt sich eine verstärkte Hinwendung zu empirischer Forschung feststellen. Allerdings existieren bisher insbesondere im Bereich der Literaturdidaktik nur wenige empirische Studien, die sich mit der Wirksamkeit von Unterrichtsmethoden beschäftigen. Der methodische Ansatz des „handlungs- und produktionsorientierten Literaturunterrichts“ (Haas, 1997; Haas, Menzel & Spinner, 2000; Spinner, 2006), bei dem die Lernenden gestalterisch und kreativ mit literarischen Texten umgehen, kann als ein solches Forschungsdesiderat angesehen werden. Mit Ausnahme der Studien von Fritzsche, Krempelmann, Tosun und Zaborowski (2006) sowie von Dickgreber (2008) liegen keine empirischen Erkenntnisse bezüglich seiner Effektivität vor. Das vorliegende Dissertationsprojekt leistet einen weiteren Beitrag zur empirischen Unterrichtsforschung in der Literaturdidaktik, indem drei unterschiedliche Lernarrangements des Literaturunterrichts im Rahmen einer Feldstudie hinsichtlich ihrer Wirkungsweisen auf Bereiche wie Unterrichtsqualität, Selbstkonzept, Selbstwirksamkeitserwartung, Freude am Lesen, Verwendung von Lernstrategien, usw. empirisch untersucht werden. Die Arbeit verfolgt einen interdisziplinären Ansatz und versucht eine Verbindung zwischen Literaturdidaktik und Lehr- und Lernforschung zu schaffen und aktuellen Fragestellungen beider Disziplinen nachzugehen. Im Zentrum der Arbeit steht die Entwicklung, Implementierung und empirische Erforschung eines speziellen Lernarrangements für den Literaturunterricht, das auf aktuellen Erkenntnissen der Psychologie des Lehrens und Lernens bezüglich der Gestaltung von Lernarrangements und aktuellen literaturdidaktischen Konzeptionen, den Verfahren des „handlungs- und produktionsorientierten Literaturunterrichts“ bzw. „produktiven Verfahren“ (Spinner, 2006), basiert. Charakteristisch für dieses spezielle Lernarrangement ist die Unterrichtsarchitektur „Sandwich-Prinzip“ (Wahl, 2005), bei der Lernformen wie Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit im Literaturunterricht überwiegen und Phasen der Instruktion im Plenum oder im Frontalunterricht einen geringen Anteil einnehmen. Ein weiteres Charakteristikum dieses Lernarrangements stellen spezielle kooperative Lernformen, zu deren Wirksamkeit bereits empirische Erkenntnisse vorliegen, die Methoden des „Wechselseitigen Lehrens und Lernens“ (Huber, Konrad & Wahl, 2001; Huber, 2004; Huber, 2007), dar. Die Wirkungsweisen dieses speziellen Lernarrangements wurden im Rahmen einer neunmonatigen Interventionsstudie mit Längs- und Querschnittanalysen und einer Gesamtstichprobe von N=135 Lernenden (9. Klasse, Realschule) empirisch erforscht. Neben zwei standardisierten Testverfahren zur Messung der basalen Lesefertigkeit und des verbalen Instruktionsverständnisses der Lernenden wurde zu Beginn und am Ende der Intervention als Forschungsinstrument ein selbst konstruierter Fragebogen eingesetzt, der zuvor in einer Pilotstudie an einer anderen Stichprobe (N=106 Lernende) getestet und einer Faktorenanalyse mit Reliabilitätsprüfung unterzogen worden war. Die Ergebnisse der durchgeführten Interventionsstudie zeigen erste Tendenzen, die auf die Effektivität eines Lernarrangements, bei dem „produktive Verfahren“ und kooperative Lernformen im Literaturunterricht kombiniert werden, hindeuten: Zwischen den beiden Messzeitpunkten ergaben sich signifikant positive Effekte für die Bereiche Unterrichtsqualität, Selbstkonzept und ‚self efficacy’ (Selbstwirksamkeitserwartung) der Lernenden sowie für die lesebegleitenden (kognitiven) Strategien.
Betriebliche Weiterbildung ist in modernen Großunternehmen als Schlüsselfaktor für den langfristigen Erfolg akzeptiert. Die Durchführungspraxis ist in der Theorie und Praxis gleichermaßen umstritten. Insbesondere die persönlichkeitsorientierten Maßnahmen wie z.B. Führungskräftetrainings zur Führungseinstellung und –orientierung, die eine eher indirekte Auswirkung zeigen, bieten hier eine Angriffsfläche. Der Nutzen ist häufig fragwürdig. Wie kann die Qualität und damit der Nutzen dieser Angebote verbessert werden? Die vorliegende Arbeit möchte hierzu einen Beitrag leisten. Die Idee: Eine in der Praxis vielfach angewendete Methode der Selbstreflexion innerhalb von Weiterbildungsmaßnahmen könnte der Schlüssel zur potenziellen Lernmotivationssteigerung sein. Es handelt sich dabei um den Einsatz von onlinegestützten Persönlichkeitsprofilen, die auf der Grundlage einer im Vorfeld durchgeführten Online-Befragung der Teilnehmer angefertigt werden. Diese Selbstreflexion anhand von konkreten Kompetenz-, Präferenz- und Motivationskategorien steigert die Motivation, sich aktiv an der Veranstaltung zu beteiligen. Komplexe psychische Zusammenhänge können durch eigenes Erleben besser verstanden werden. Gründe für eigene Verhaltensweisen werden nachvollziehbarer. Das Interesse, ähnliche Gesetzmäßigkeiten bei Mitarbeitern, Kollegen oder Vorgesetzten zu entdecken und adäquate Handlungsoptionen zu entwickeln, wird geweckt. Die Nützlichkeit von Kompetenzaufbau wird deutlicher. Weiterhin werden auch die eigenen Wissenslücken offensichtlicher. Diese Motivationssteigerung führt zu einer intensiveren Auseinandersetzung mit den Lerninhalten und damit zu einem höheren Lernerfolg. In der Arbeit wurde diese Vermutung durch eine empirische Feldstudie innerhalb eines bundesweiten Führungskräfteentwicklungsprogramms eines Großunternehmens mittels eines Kontrollgruppenplans mit Pre- und Posttest untersucht. Weiterhin wurde der Lern- und Transfererfolg dieser Maßnahme durch eine Evaluation erhoben. Dadurch wurden auch Zusammenhänge zwischen den Interventionsauswirkungen und dem Erfolg hergestellt. Insgesamt konnte der oben beschriebene Zusammenhang nicht signifikant bestätigt werden. Es wurden jedoch interessante Erkenntnisse zu Wirkungszusammenhängen und Ableitungen für Forschung und Praxis herausgearbeitet.
Die vorliegende Arbeit untersucht den Einfluss unterrichtsbegleitend genutzter Medien auf das Erlernen von Grundkenntnissen der Chemie in der Erwachsenenbildung. Dazu wurden Feuerwehr-Anwärtern unterschiedliche Lernmedien mit identischem Inhalt zur Verfügung gestellt und die Ergebnisse mit einer Probandengruppe ohne Lernmedien verglichen. Als Lernunterlagen kamen ein Lernskript, eine Lern-CD, ein Arbeitsheft mit Schülerversuchen und eine CD mit Filmsequenzen zur Anwendung. Parallel erfolgte der Einsatz eines MOODLE-basierten Chemie-Online-Lernprogramms gleichen Inhalts im Rahmen der Chemielehrer-Ausbildung an der Pädagogischen Hochschule Weingarten. Die Untersuchung wurde als Longitudinalstudie durchgeführt, wobei die Feststellung des Wissensstandes vor und nach dem Chemieunterricht mit Testbögen erfolgte. Ein Follow up-Test zur Erfassung des längerfristig verfügbaren Wissens fand zehn Monate nach Abschluss des Chemieunterrichts statt. Zusätzlich wurden Aspekte der Einstellung gegenüber dem Unterrichtsobjekt mittels Fragebögen vor und nach dem Unterricht erfasst. Der positive Effekt von unterrichtsbegleitend genutzten Lernmedien konnte für den Wissenszuwachs nachgewiesen werden. Verschiedentlich postulierte differierende Medieneinflüsse auf das Lernen von Erwachsenen unterschiedlicher Altersklassen und Vorbildung ließen sich nur teilweise bestätigen. Die Effekte traten allerdings nicht durchgängig signifikant auf. Mittels Cluster-Analyse gelang es, Probanden-Gruppen zu identifizieren, die mit spezifischen unterrichtsbegleitend genutzten Lernmedien einen überdurchschnittlichen Lernzuwachs erreichten. Damit scheint eine gezielte Förderung durch die Bereitstellung adressatenbezogener Unterlagen möglich. Ein Einfluss der unterrichtsbegleitenden Lernmedien auf die Einstellung zum Unterricht bzw. zu den Unterrichtsinhalten konnte nicht nachgewiesen werden. Allerdings zeigten die mit Lernmedien ausgestatteten Gruppen eine positivere Bewertung hinsichtlich des Strukturierens und Einordnens des Lernstoffs in das bestehende Wissenskonstrukt.
Zahlreiche Forschungsarbeiten haben gezeigt, dass Schüler beim Verstehen des Begriffes Energie Schwierigkeiten haben. Es wird ein Unterrichtskonzept vorgestellt, welches entsprechend der ,,Energiequadriga‘‘ von R. Duit (1986) die Energieaspekte Konzeptualisierung von Energie, Energietransport, Energieumwandlung, Energieerhaltung und Energieentwertung beinhalten. Eine umfangreiche Literaturrecherche hat ergeben, dass dieser Unterrichtsansatz noch nicht wissenschaftlich untersucht worden ist. Ein Ziel der vorliegenden Studie ist es herauszufinden, ob dieser Ansatz Vorteile für das Verständnis der Schüler zum Energiebegriff in der Wärmelehre bringt. In dieser Studie wird eine neu entwickelte Unterrichtsequenz vorgestellt, welche auf diesem didaktischen Ansatz und einer weiteren didaktischen Analyse der bisher durchgeführten Studien beruht. Daran schließen sich die Darstellung der Untersuchungsmethoden und der daraus gewonnen Ergebnisse an. Der Lernerfolg einer Testgruppe, die nach dem neuen Unterrichtskonzept unterrichtet wurde, und der Lernerfolg einer Kontrollgruppe, die nach dem bisherigen Lehrplan unterrichtet wurde, werden mit einander verglichen. Die zugehörige Evaluation zeigt, dass das Verständnis der Schüler für energetische und thermodynamische Alltagsphänomene besser ist, wenn sie den physikalischen Begriff ,,Wärme‘‘ in die Begriffe ,,thermische Energie‘‘ und ,,Entropie‘‘ aufteilen.
Lehrpersonen haben unter anderem die Aufgabe, ständig unterschiedlichste Lernvoraussetzungen- und Möglichkeiten von SchülerInnen zu diagnostizieren und ihr Handeln mit Blick auf das Lernziel geeignet anzupassen. Betrachtet man die diagnostische Kompetenz von Lehrpersonen, die Lernvoraussetzungen ihrer SchülerInnen im Unterricht akkurat einzuschätzen, so wird diese in der Literatur jedoch bisher nur unzulänglich beschrieben. Die vorliegende Arbeit widmet sich diesem Thema und betrachtet die kompetente Diagnose in Unterrichtssituationen auf der Basis hierfür relevanter Literatur, um bedeutsame Voraussetzungen für eine kompetente Diagnose zu identifizieren. Unter einer kompetenten Diagnose in Unterrichtssituationen wird die Diagnose situativer Lernvoraussetzungen der Schüler während einer Unterrichtsstunde verstanden, wobei die vorliegende Arbeit sich auf die Lernvoraussetzungen Motivation, Emotionen und Verstehen konzentriert. Eine kompetente Diagnose in Unterrichtssituationen bedeutet, dass eine Lehrperson in der Lage ist, während des Unterrichts in der sozialen Interaktion vermittelte Anzeichen bei den SchülerInnen bezüglich der Ausprägung der Lernvoraussetzungen wahrzunehmen und gegebenenfalls weitere spezifische, diagnoserelevante Informationen zu sammeln beziehungsweise darauf aus der Erinnerung zurückzugreifen. Welche Voraussetzungen für eine kompetente Diagnose in Unterrichtssituationen auf Seiten der Lehrperson bedeutsam sind, war bisher unklar. Im Rahmen der vorliegenden theoretischen Arbeit wurde daher die kompetente Diagnose in Unterrichtssituationen auf Basis verschiedener Perspektiven betrachtet, um diese Lücke zu schließen. Als Perspektiven wurden dabei normative Setzungen zu Lehrerkompetenzen, pädagogisch-psychologische Theorien und empirische Erkenntnisse, sowie die wissenschaftliche Beschreibung des alltäglichen Unterrichtsgeschehens gewählt.
Die Arbeit verfolgte das Ziel einer retrospektiven Wirkungskontrolle einer computergestützten Risikomanagementberatung (RMB) in Krankenhäusern. Es sollten Erkenntnisse über den Nutzen der RMB aus der Sicht von Beratungsempfängern sowie für die Weiterentwicklung der Beratungsmethode und des internetbasierten Computerprogramms riskala gewonnen werden. Aus der literaturgestützten, theoretischen Betrachtung von klinischem Risikomanagement (kRM) und Unternehmensberatung wurden 5 Zielebenen für eine RMB abgeleitet: -Förderung der Patientensicherheit -Lernen und Fortbildung -Förderung der Kommunikation -Juristische Absicherung -Versicherungswirtschaftlicher Nutzen. Auf Basis des Referenzmodells der „Integrativen Evaluation“ erfolgte eine dreistufige empirische Untersuchung der RMB. In einer ersten qualitativen Studie wurden in Experteninterviews zusätzliche Aspekte einer aus praktischer Sicht erfolgreichen Beratung ermittelt (Erwartungsabfrage). Darauf aufbauend entstand ein Fragebogen, der in einer zweiten Studie an einer kleinen Menge von Beratungsempfängern getestet wurde. Mit dem auf Basis der Ergebnisse der Studie zwei überarbeiteten und gekürzten Fragebogen wurde in Studie drei eine Bewertung von RMB-Projekten vorgenommen. Die theoretisch hergeleiteten 5 Zielebenen einer RMB konnten empirisch bestätigt werden. Die Patientensicherheit wird nach Einschätzung der Teilnehmer der Studie durch die programmunterstützte Beratung gesteigert, wenn dadurch konkrete Maßnahmen der klinischen Prävention umgesetzt werden. In diesem Fall ist auch der Lerneffekt für die Beratungsteilnehmer am größten. Die teaminterne Kommunikation kann durch eine RMB gefördert werden, wobei dieser Effekt abteilungsübergreifend eingeschränkt ist. Die Studienteilnehmer bestätigen die beratungsinduzierte Förderung der juristischen Absicherung ihres Handelns; eine versicherungswirksame Nutzung der Beratungsergebnisse erfolgte dagegen bisher noch nicht. Die Arbeit skizziert die präventiven Erfolge, die durch eine RMB in klinischen Bereichen erzielt werden können, bestätigt die Wirkung des praktizierten Beratungsverfahrens und zeigt den Bedarf für die Programmweiterentwicklung auf.
Die vorliegende Arbeit untersucht den Einfluss personengebundener Faktoren auf die Patientenzufriedenheit im deutschsprachigen Raum. Im Mittelpunkt der Betrachtung stehen dabei sowohl klassische Einflussfaktoren, wie Alter, Geschlecht, Krankheitsbild, Bildung, Einkommen, sozioökonomische Klasse, Familiensituation und ethnische Zugehörigkeit, als auch intrapsychische Aspekte, wie Schmerzmanagement, subjektiver Gesundheitszustand und Erwartungen der Patienten. Die verwendeten Daten stammen aus umfangreichen Befragungen diverser Krankenhäuser in Deutschland. Der eingesetzte Patientenfragebogen wird bezüglich seiner Testgütekriterien überprüft. Als statistische Methode wird die Regression mit der Patientenzufriedenheit als abhängige und die personengebundenen Faktoren als unabhängige Variable verwendet. Der Anteil der erklärten Varianz und die dazugehörige Effektgröße dienen als Einflussmaß. Die Absicherung der Resultate erfolgt durch eine Methodentriangulation, bei der die Verfahren der Klassischen und der Probabilistischen Testtheorie parallel Verwendung finden. Der verwendete Fragebogen zeigt hervorragende Testkennwerte bezüglich Objektivität, Reliabilität, Validität und der Sensitivität bezüglich Gruppenunterschieden und ist somit ein solides Instrument zur Prüfung der Fragestellung. Die Studienergebnisse zeigen auf, dass das Krankheitsbild, das Einkommen, der aktuelle Gesundheitszustand und die Erwartungen der Patienten einen geringen Effekt auf die Patientenzufriedenheit haben. Die Verfahren der Probabilistischen Testtheorie haben vergleichbare erklärte Varianzanteile durch die personengebundenen Einflussfaktoren, wie die Verfahren der Klassischen Testtheorie. Aufgrund der gängigen Patientenzufriedenheitstheorien ist der geringe Effekt der Patientenerwartungen auf deren Zufriedenheit überraschend und dokumentiert den notwendigen Bedarf an Grundlagenforschung in diesem Bereich.
Geschichten sind fester Bestandteil des Englischunterrichts in der Grundschule. Allerdings werden sie meist darauf reduziert, Wortschatz im Kontext zu präsentieren und Hörverstehensmöglichkeiten zu bieten. Damit wird das Potential narrativer Formen im frühen Fremdsprachenunterricht unterschätzt. Die vorliegende Arbeit untersucht darüber hinaus, wie Kinder im Umgang mit Geschichten in der Interaktion ihre kommunikative Kompetenz – besonders im emotionalen Bereich – erweitern können. Im Rahmen einer qualitativen Fallstudie im Englischunterricht der Klassen 1 und 2 wurden in zwei Versuchsklassen über einen Zeitraum von zwei Jahren Daten gesammelt. Die qualitative Auswertung derselben erfolgte hinsichtlich der Art der Interaktion zwischen der Lehrerin und den Kindern, der hierbei von den Kindern verwendeten Kommunikationsstrategien sowie der emotionalen Auseinandersetzung mit der jeweiligen Geschichte. Die Erkenntnisse aus der Datenanalyse wurden zu verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen in Beziehung gesetzt. Daraus entstand ein Modell zur Unterrichtsplanung mit narrativen Formen, das das Kind in den Mittelpunkt des Planungsprozesses stellt. Das Planungsmodell gliedert sich in drei Entscheidungsfelder: Das narrative, das emotionale und das kommunikative Entscheidungsfeld. Diese drei Entscheidungsfelder werden für die Unterrichtsplanung mit Hilfe von Fragenkatalogen erschlossen. So werden wichtige Elemente der Unterrichtsplanung miteinander verknüpft und gleichzeitig zu den kindlichen Bedürfnissen in Beziehung gesetzt. Das Modell ermöglicht eine auf die individuelle Zielgruppe abgestimmte Planung des Unterrichts mit narrativen Formen. Ausgehend von den Bedürfnissen des Grundschulkindes bietet der Einsatz narrativer Formen im Englischunterricht der Grundschule so die Möglichkeit, in der Interaktion Kommunikationsstrategien zu trainieren und dabei – quasi auf dem Rücken der Handlung – Sprache zu erwerben. Indem sich die Kinder emotional an der Geschichte beteiligen, gelangen sie zu einem tiefer gehenden Umgang mit der Fremdsprache. Diese Auseinandersetzung dient nicht nur dem Spracherwerb, sondern stellt gleichzeitig einen ersten Schritt zur Entwicklung literarischer Kompetenz in der Fremdsprache dar.
Die vorliegende Arbeit verfolgt zwei Ziele: Einerseits möchte sie zeigen, wie sich argumentative Fähigkeiten von Haupt- und Realschülern unter logischen Gesichtspunkten rekonstruieren lassen. Zum anderen will sie deutlich machen, dass zu deren Förderung auch ein Verständnis von Schlussregeln und Stützungen gehört.