300 Sozialwissenschaften, Soziologie, Anthropologie
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Die Arbeit verfolgte das Ziel einer retrospektiven Wirkungskontrolle einer computergestützten Risikomanagementberatung (RMB) in Krankenhäusern. Es sollten Erkenntnisse über den Nutzen der RMB aus der Sicht von Beratungsempfängern sowie für die Weiterentwicklung der Beratungsmethode und des internetbasierten Computerprogramms riskala gewonnen werden. Aus der literaturgestützten, theoretischen Betrachtung von klinischem Risikomanagement (kRM) und Unternehmensberatung wurden 5 Zielebenen für eine RMB abgeleitet: -Förderung der Patientensicherheit -Lernen und Fortbildung -Förderung der Kommunikation -Juristische Absicherung -Versicherungswirtschaftlicher Nutzen. Auf Basis des Referenzmodells der „Integrativen Evaluation“ erfolgte eine dreistufige empirische Untersuchung der RMB. In einer ersten qualitativen Studie wurden in Experteninterviews zusätzliche Aspekte einer aus praktischer Sicht erfolgreichen Beratung ermittelt (Erwartungsabfrage). Darauf aufbauend entstand ein Fragebogen, der in einer zweiten Studie an einer kleinen Menge von Beratungsempfängern getestet wurde. Mit dem auf Basis der Ergebnisse der Studie zwei überarbeiteten und gekürzten Fragebogen wurde in Studie drei eine Bewertung von RMB-Projekten vorgenommen. Die theoretisch hergeleiteten 5 Zielebenen einer RMB konnten empirisch bestätigt werden. Die Patientensicherheit wird nach Einschätzung der Teilnehmer der Studie durch die programmunterstützte Beratung gesteigert, wenn dadurch konkrete Maßnahmen der klinischen Prävention umgesetzt werden. In diesem Fall ist auch der Lerneffekt für die Beratungsteilnehmer am größten. Die teaminterne Kommunikation kann durch eine RMB gefördert werden, wobei dieser Effekt abteilungsübergreifend eingeschränkt ist. Die Studienteilnehmer bestätigen die beratungsinduzierte Förderung der juristischen Absicherung ihres Handelns; eine versicherungswirksame Nutzung der Beratungsergebnisse erfolgte dagegen bisher noch nicht. Die Arbeit skizziert die präventiven Erfolge, die durch eine RMB in klinischen Bereichen erzielt werden können, bestätigt die Wirkung des praktizierten Beratungsverfahrens und zeigt den Bedarf für die Programmweiterentwicklung auf.
Die vorliegende Arbeit untersucht den Einfluss personengebundener Faktoren auf die Patientenzufriedenheit im deutschsprachigen Raum. Im Mittelpunkt der Betrachtung stehen dabei sowohl klassische Einflussfaktoren, wie Alter, Geschlecht, Krankheitsbild, Bildung, Einkommen, sozioökonomische Klasse, Familiensituation und ethnische Zugehörigkeit, als auch intrapsychische Aspekte, wie Schmerzmanagement, subjektiver Gesundheitszustand und Erwartungen der Patienten. Die verwendeten Daten stammen aus umfangreichen Befragungen diverser Krankenhäuser in Deutschland. Der eingesetzte Patientenfragebogen wird bezüglich seiner Testgütekriterien überprüft. Als statistische Methode wird die Regression mit der Patientenzufriedenheit als abhängige und die personengebundenen Faktoren als unabhängige Variable verwendet. Der Anteil der erklärten Varianz und die dazugehörige Effektgröße dienen als Einflussmaß. Die Absicherung der Resultate erfolgt durch eine Methodentriangulation, bei der die Verfahren der Klassischen und der Probabilistischen Testtheorie parallel Verwendung finden. Der verwendete Fragebogen zeigt hervorragende Testkennwerte bezüglich Objektivität, Reliabilität, Validität und der Sensitivität bezüglich Gruppenunterschieden und ist somit ein solides Instrument zur Prüfung der Fragestellung. Die Studienergebnisse zeigen auf, dass das Krankheitsbild, das Einkommen, der aktuelle Gesundheitszustand und die Erwartungen der Patienten einen geringen Effekt auf die Patientenzufriedenheit haben. Die Verfahren der Probabilistischen Testtheorie haben vergleichbare erklärte Varianzanteile durch die personengebundenen Einflussfaktoren, wie die Verfahren der Klassischen Testtheorie. Aufgrund der gängigen Patientenzufriedenheitstheorien ist der geringe Effekt der Patientenerwartungen auf deren Zufriedenheit überraschend und dokumentiert den notwendigen Bedarf an Grundlagenforschung in diesem Bereich.