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In Einklang mit den genannten theoretischen Ansätzen wird selbstgesteuertes Lernen in der präsentierten Studienreihe sowohl als individuelles Geschehen wie auch als Element der sozialen Interaktion verstanden. Was die sozialen Konstellationen anbelangt, wird das kooperative Lernen näher betrachtet. Die empirischen Erkenntnisinteressen weisen in drei Richtungen: (1) Welche Aspekte der Selbststeuerung werden in dyadischen Lernsituationen aktualisiert? (2) Inwieweit kann die Einführung metakognitiver Lernhilfen ("prompts") das Auftreten kognitiver und metakognitiver Aktivitäten sowie von Dialogmerkmalen fördern? (3) Lässt sich die vielfach postulierte Lernwirksamkeit kognitiver und metakognitiver Strategien sowie von Dialogmerkmalen im Hinblick auf Wissenserwerb und -transfer nachweisen? Grundlage der Analysen ist ein experimentelles Kontrollgruppendesign: 80 Studierende (Studie 2: 104 Studierende) werden per Zufall drei Lernarrangements zugeordnet: Freie Kooperation, Wechselseitiges Lehren und Lernen und geleitete Befragung. Die Datenauswertung erfolgt auf flexible Weise: Zur Anwendung kommen Sinneinheiten, Episoden und Fallbeispiele. Die Datenerfassung basiert in wesentlichen Teilen auf Videoanalysen. Ihre Auswertung geschieht mit Hilfe von Dialog- und Interaktionsanalysen, die quantitative und qualitative Befunde produktiv miteinander verknüpfen. Die Ergebnisse bestätigen die vorgefassten Erwartungen nur partiell. Während Aspekte der metakognitiven Kontrolle durch prompts gefördert werden, ist dies für den Einsatz kognitiver Strategien nicht der Fall. Im Rahmen promptgesteuerter Lernszenarios kommen Strategien der metakognitiven Kontrolle häufiger zum Vorschein. Es finden sich mehr Beispiele für die Planung, Überwachung und Evaluation des eigenen Lernens. Konflikte werden überwiegend unter den Bedingungen des Wechselseitigen Lehrens und Lernens gelöst. Übereinstimmend mit den vorgefassten Erwartungen werden Wissenskonstruktion und -transfer im Dialog durch die Anwendung kognitiver Strategien gefördert. Metakognitive Strategien spielen dagegen eine geringere Rolle. Nur in der 2. Studie können metakognitive Strategien als zentrale Determinanten von Wissenserwerb und -transfer angesehen werden.
Der Aufsatz bietet einen anschaulichen und quellenorientierten kurzen Überblick zum mittelalterlichen Geschlechtsverständnis. Ausgehend vom biblischen und kirchlichen Bild von Mann und Frau im Mittelalter werden verschiedene Ausprägungen der Paarbindung - Liebe, Ehe und Sexualität - untersucht und die Eignung des "gender"-Begriffs als Zugang diskutiert.
Der Aufsatz rekonstruiert die Schicksale zweier süddeutscher Matrosen auf holländischen Kriegsschiffen des 18. Jahrhunderts, des Tagelöhners Christian Bantlen aus Heselwangen bei Balingen und des Nadlergesellen Johann Jakob Weberbeck aus Isny. Mit Hilfe des Soldbuches des holländischen Kriegsschiffes "Gelderland" und regionalhistorischen Zeugnissen, wie dem Brief des Christian Bantlen und Tagebuchausschnitten des Johann Jakob Weberbeck, werden menschliches Handeln und Leiden verdeutlicht und die Möglichkeiten einer personifizierenden Geschichtsschreibung vor Augen geführt.
Spiel und Sport sind ein wichtiger Teil der Alltagskultur unserer modernen "Freizeitgesellschaft". Bereits im Mittelalter gab es "erzwugene" Freizeit in Form von Sonntagen und Heiligentagen, an denen auch gespielt wurde. Der Aufsatz fragt nach der Bedeutung des Spiels für die mittelalterliche Gesellschaft und nach der Ablösung des Sports vom Spiel. Geschichtsdidaktische Zugänge zum Thema eröffnen Perspektiven für das historische Lernen.
In einer sich stetig weiter vernetzenden Welt, in der die globale Verflechtung von Einzelvorgängen eine immer größere Rolle spielt, kann es nicht um die Abkapselung einzelner Räume und ihrer Kulturen gehen. Wie sollte die Historische Landeskunde in ihrem Bestreben ein regionales Geschichtsbewusstsein zu fördern auf die damit verbundenen Herausforderungen reagieren? Der Aufsatz legt unter Rückbesinnung auf den alten Begriff der "Landschaft" und den Ursprüngen der Disziplin thesenartig dar, dass der Streit um Offenheit oder Abgrenzung des Forschungsgegenstandes keineswegs neu ist und tritt dem Konzept der Kulturraumforschung entgegen.