Refine
Year of publication
- 2010 (5) (remove)
Document Type
- Doctoral Thesis (5)
Language
- German (5)
Has Fulltext
- yes (5)
Is part of the Bibliography
- no (5)
Keywords
- Evaluation (2)
- Aggression (1)
- Aggressionspräventionsprogramm (1)
- Anti-Aggressivitäts-Training (1)
- Beratung (1)
- Diagnose (1)
- Diagnosekompetenz (1)
- Emotion (1)
- Frieden stiften (1)
- Geschwister (1)
- Grundschulkind (1)
- Grundschulprogramm (1)
- Kompetenz (1)
- Konfliktlösung (1)
- Kooperatives Lernen (1)
- Lehrerhandbuch (1)
- Lehrerkompetenzen (1)
- Lehrkompetenzen (1)
- Lernvoraussetzungen (1)
- Mediation (1)
- Motivation (1)
- Pflegebildungsforschung (1)
- Pflegelehrerbildung (1)
- Risikomanagement (1)
- Schulkind (1)
- Subjektive Theorien (1)
- Tod (1)
- Trauer (1)
- Trauerarbeit (1)
- Unterrichtssituation (1)
- Verhandlung (1)
- Verstehen (1)
- aggressive behavior (1)
- children (1)
- clinical riskmanagement (1)
- competent diagnosis (1)
- comprehension (1)
- consulting (1)
- death (1)
- elementary school (1)
- emotion (1)
- evaluation (1)
- grief (1)
- klinisches Risikomanagement (1)
- learning prerequisites (1)
- motivation (1)
- mourning (1)
- parents (1)
- prevention-program (1)
- research in nursing care (1)
- school (1)
- teacher competencies (1)
- teacher handbook (1)
- teaching competences (1)
- teaching situations (1)
- verwaiste Eltern (1)
- vocational education of teachers at nursing care schools (1)
Institute
- Fakultät I (PH) (3)
- Fakultät II (PH) (2)
Auf welches Wissen greifen Lehrende zurück, wenn sie unterrichten? Woran orientieren sie sich? Wie gelangt neues didaktisches Wissen in die Unterrichtspraxis? Diese Fragen berühren das Spannungsfeld von Wissen-schaftswissen und Handlungswissen im Hinblick auf die Lernprozesse lernender Lehrender. In einer über zwei Jahre angelegten Langzeituntersuchung wurden die handlungsleitenden Subjektiven Theorien zum kooperativen Lernen von 14 Pflegelehrerinnen und -lehrern rekonstruiert und modifiziert. Ziel der For-schungsarbeit war es, die Subjektiven Theorien so zu modifizieren, dass sie zur Erweiterung und zum Aufbau von unterrichtlicher Handlungskompetenz in kooperativen Lernumgebungen beitragen. Die Studie orientierte sich grundsätzlich an der Struktur, die im handlungstheoretisch-didaktischen Modell von Diethelm Wahl (2005) entwickelt wurde: (1) Bewusstmachen handlungsleitender Subjektiver Theorien, (2) (Um-)Lernen durch Konfrontation mit Alternativen und Integration neuer Wissensbestandteile und (3) neues Handeln in Gang bringen. Bei allen Lehrenden haben sich in einzigartiger Weise Veränderungen gezeigt, und zwar nicht nur in der Erwei-terung ihres Handlungsrepertoires, sondern auch in der Differenziertheit ihrer Überlegungen. Ebenso zeigt sich, dass sich in bestimmten Bereichen auch das beobachtbare Handeln nachweislich verändert hat. Die Ergebnisse zeigen die Wirksamkeit des handlungstheoretisch fundierten Konzeptes auf. Als Grundlage für die Entwicklung von Weiterbildungskonzepten für Lehrende trägt es dazu bei, handlungsleitendes Wissen und nachhaltige Kom-petenzen zu erwerben, wodurch nicht zuletzt die Qualität des Unterrichtes an Pflegebildungseinrichtungen opti-miert werden kann.
Die vorliegende Untersuchung über Trauerarbeit von Eltern und Geschwistern nach dem Tod eines Schulkindes leistet einen Beitrag, die Situation trauernder Eltern, Geschwister und den beteiligten Schulen darzustellen und hilfreiche sowie weniger hilfreiche Faktoren in der Trauerarbeit aufzuzeigen. Auf der Basis von theoretischen Überlegungen und vier halbstandardisierten Interviews wurden Eltern deutschlandweit befragt. Die Untersuchung beschreibt die Situation von 66 Eltern, 88 Geschwisterkindern und den beteiligten Schulen. Der größte Teil der Ehepartner und Lebenspartner, Familien, Freunde und die Arbeit von Selbsthilfegruppen werden als hilfreich in der Trauerbegleitung erlebt. Auf den Tod eines Mitschülers reagieren betroffene Schulen in der Regel zeitnah und angemessen. Geschwisterkinder zeigen körperlich und seelisch erhebliche Auffälligkeiten nach dem Tod des Bruders oder der Schwester. Nach Angaben der Eltern ist die Schule für Geschwisterkinder in 80 % der Rückmeldungen keine Hilfe. Aus diesen Erkenntnissen leitet sich der Bedarf an weiterer Forschung über die Situation verwaister Eltern, betroffener Geschwisterkinder und Schulen ab.
Die Arbeit verfolgte das Ziel einer retrospektiven Wirkungskontrolle einer computergestützten Risikomanagementberatung (RMB) in Krankenhäusern. Es sollten Erkenntnisse über den Nutzen der RMB aus der Sicht von Beratungsempfängern sowie für die Weiterentwicklung der Beratungsmethode und des internetbasierten Computerprogramms riskala gewonnen werden. Aus der literaturgestützten, theoretischen Betrachtung von klinischem Risikomanagement (kRM) und Unternehmensberatung wurden 5 Zielebenen für eine RMB abgeleitet: -Förderung der Patientensicherheit -Lernen und Fortbildung -Förderung der Kommunikation -Juristische Absicherung -Versicherungswirtschaftlicher Nutzen. Auf Basis des Referenzmodells der „Integrativen Evaluation“ erfolgte eine dreistufige empirische Untersuchung der RMB. In einer ersten qualitativen Studie wurden in Experteninterviews zusätzliche Aspekte einer aus praktischer Sicht erfolgreichen Beratung ermittelt (Erwartungsabfrage). Darauf aufbauend entstand ein Fragebogen, der in einer zweiten Studie an einer kleinen Menge von Beratungsempfängern getestet wurde. Mit dem auf Basis der Ergebnisse der Studie zwei überarbeiteten und gekürzten Fragebogen wurde in Studie drei eine Bewertung von RMB-Projekten vorgenommen. Die theoretisch hergeleiteten 5 Zielebenen einer RMB konnten empirisch bestätigt werden. Die Patientensicherheit wird nach Einschätzung der Teilnehmer der Studie durch die programmunterstützte Beratung gesteigert, wenn dadurch konkrete Maßnahmen der klinischen Prävention umgesetzt werden. In diesem Fall ist auch der Lerneffekt für die Beratungsteilnehmer am größten. Die teaminterne Kommunikation kann durch eine RMB gefördert werden, wobei dieser Effekt abteilungsübergreifend eingeschränkt ist. Die Studienteilnehmer bestätigen die beratungsinduzierte Förderung der juristischen Absicherung ihres Handelns; eine versicherungswirksame Nutzung der Beratungsergebnisse erfolgte dagegen bisher noch nicht. Die Arbeit skizziert die präventiven Erfolge, die durch eine RMB in klinischen Bereichen erzielt werden können, bestätigt die Wirkung des praktizierten Beratungsverfahrens und zeigt den Bedarf für die Programmweiterentwicklung auf.
Lehrpersonen haben unter anderem die Aufgabe, ständig unterschiedlichste Lernvoraussetzungen- und Möglichkeiten von SchülerInnen zu diagnostizieren und ihr Handeln mit Blick auf das Lernziel geeignet anzupassen. Betrachtet man die diagnostische Kompetenz von Lehrpersonen, die Lernvoraussetzungen ihrer SchülerInnen im Unterricht akkurat einzuschätzen, so wird diese in der Literatur jedoch bisher nur unzulänglich beschrieben. Die vorliegende Arbeit widmet sich diesem Thema und betrachtet die kompetente Diagnose in Unterrichtssituationen auf der Basis hierfür relevanter Literatur, um bedeutsame Voraussetzungen für eine kompetente Diagnose zu identifizieren. Unter einer kompetenten Diagnose in Unterrichtssituationen wird die Diagnose situativer Lernvoraussetzungen der Schüler während einer Unterrichtsstunde verstanden, wobei die vorliegende Arbeit sich auf die Lernvoraussetzungen Motivation, Emotionen und Verstehen konzentriert. Eine kompetente Diagnose in Unterrichtssituationen bedeutet, dass eine Lehrperson in der Lage ist, während des Unterrichts in der sozialen Interaktion vermittelte Anzeichen bei den SchülerInnen bezüglich der Ausprägung der Lernvoraussetzungen wahrzunehmen und gegebenenfalls weitere spezifische, diagnoserelevante Informationen zu sammeln beziehungsweise darauf aus der Erinnerung zurückzugreifen. Welche Voraussetzungen für eine kompetente Diagnose in Unterrichtssituationen auf Seiten der Lehrperson bedeutsam sind, war bisher unklar. Im Rahmen der vorliegenden theoretischen Arbeit wurde daher die kompetente Diagnose in Unterrichtssituationen auf Basis verschiedener Perspektiven betrachtet, um diese Lücke zu schließen. Als Perspektiven wurden dabei normative Setzungen zu Lehrerkompetenzen, pädagogisch-psychologische Theorien und empirische Erkenntnisse, sowie die wissenschaftliche Beschreibung des alltäglichen Unterrichtsgeschehens gewählt.
Evaluation eines Aggressionspräventionsprogramms für die Grundschule: Das Friedensstifter-Training
(2010)
Die vorliegende empirische Untersuchung prüft die Wirkung eines Programmes für Grundschüler, welches Konfliktlösung durch Verhandeln lernen und Mediation vermittelt. Es wird untersucht, ob das Friedensstifter-Training aggressionsreduzierende Wirkung besitzt und welchen Einfluss es auf das prosoziale Verhalten, das psychosoziale Befinden der Schüler und auf das Klassenklima hat. Das Friedensstifter-Training besteht aus vier Teilen und liegt in ausgearbeiteten Unterrichtseinheiten als Lehrerhandbuch vor (Gasteiger Klicpera & Klein, 2006). Im ersten Teil des Trainings geht es darum, was im Rahmen des Friedensstifter-Trainings unter Streit verstanden wird, welche Ziele Konfliktparteien bei Streitereien haben können und welchen Zusammenhang es zwischen diesen Konfliktzielen und dem Verhalten in Konflikten gibt. Im zweiten Teil lernen die Kinder dann die einzelnen Schritte einer Konfliktlösung durch Verhandeln kennen und üben und vertiefen diese solange, bis sie diese Schritte sicher beherrschen. Da man zum Verhandeln einen klaren Kopf braucht, vermittelt der dritte Teil des Friedensstifter-Training Techniken, wie die Kinder besser mit ihren Emotionen umgehen können, vor allem mit ihrer Wut und ihrem Ärger. Im Rahmen des vierten Trainingsteils lernen die Kinder, wie sie anderen Kindern beim Verhandeln helfen können. Dieser Trainingsteil beschäftigt sich mit Techniken der Mediation, z.B. welche Aufgabe ein Mediator hat und wie er bzw. sie sich verhalten sollte. Das Friedensstifter-Training basiert auf der Konflikttheorie von Johnson und Johnson und bezieht Elemente der Sozialen Lerntheorie von Bandura und der Theorie der Sozialen Informationsverarbeitung von Crick und Dodge mit ein. Zudem wird Bezug genommen auf den Ansatz des Sozialen Problemlösens von Shure. Das Training beinhaltet auch Elemente der Mediation. Die empirische Untersuchung erfolgte im Versuchs-Kontrollgruppen-Design an 15 Münchner Grundschulen über einen Zeitraum von zwei Schuljahren. Insgesamt wurden 30 Lehrer und 721 Schüler befragt. Die Befragungen wurden zu vier Messzeitpunkten mittels standardisierten Fragebögen durchgeführt. Erwartet wurde eine aggressionsreduzierende Wirkung des Friedensstifter-Trainings sowie eine Verbesserung des prosozialen Verhaltens bei Schülern der Interventionsklassen verglichen mit dem Verhalten der Schüler der Kontrollklassen. Erwartet wurde zudem auch eine Reduzierung im Ausmaß der Hyperaktivität, der Aufmerksamkeits- und Motivationsprobleme sowie der emotionalen Probleme der Schüler der Interventionsklassen. Bei den auf die Konfliktlösung bezogenen sozialen Fähigkeiten der Schüler der Interventionsklassen wurde eine Verbesserung erwartet, ebenso wie bei der Qualität des Klassenklimas und bei der psychosozialen Befindlichkeit der Schüler. Betrachtet wurde die Verhaltensentwicklung bezüglich der fünf Fragestellungen im Vergleich zwischen Interventions- und Kontrollklassen, im Vergleich der Mädchen der Interventionsklassen mit den Jungen der Interventionsklassen sowie im Vergleich der Interventionssklassen, in denen die Inhalte des Friedensstifter-Trainings langfristig von den Lehrern weiter geübt wurden, mit den Interventionsklassen, in denen die Lehrer dies nicht getan haben. Es zeigt sich, dass vor allem die Jungen der Interventionsklassen vom Friedensstifter-Training profitiert haben. Ihr aggressives Verhalten hat sich reduziert und ihr prosoziales Verhalten hat zugenommen. Die Situation der Mädchen der Interventionsklassen gestaltet sich komplexer. Obwohl das aggressive Verhalten der Mädchen der Interventionsklassen zunahm und ihr prosoziales Verhalten zurückging, gibt es Hinweise darauf, dass auch die Mädchen der Interventionsklassen vom Friedensstifter-Training profitiert haben. Gerade dieser geschlechtsspezifische Effekt liefert wichtige Hinweise für eine zukünftige Weiterentwicklung des Friedensstifter-Trainings. Bei der Frage, wie sich langfristiges Übung und Vertiefen der Friedensstifter-Inhalte auf die Effekte des Trainings auswirkt, zeigte sich deutlich, dass langfristiges Üben und Vertiefen sich durch deutlich positivere Effekte auszahlt, als wenn dies nicht geschieht.