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Betriebliche Weiterbildung ist in modernen Großunternehmen als Schlüsselfaktor für den langfristigen Erfolg akzeptiert. Die Durchführungspraxis ist in der Theorie und Praxis gleichermaßen umstritten. Insbesondere die persönlichkeitsorientierten Maßnahmen wie z.B. Führungskräftetrainings zur Führungseinstellung und –orientierung, die eine eher indirekte Auswirkung zeigen, bieten hier eine Angriffsfläche. Der Nutzen ist häufig fragwürdig. Wie kann die Qualität und damit der Nutzen dieser Angebote verbessert werden? Die vorliegende Arbeit möchte hierzu einen Beitrag leisten. Die Idee: Eine in der Praxis vielfach angewendete Methode der Selbstreflexion innerhalb von Weiterbildungsmaßnahmen könnte der Schlüssel zur potenziellen Lernmotivationssteigerung sein. Es handelt sich dabei um den Einsatz von onlinegestützten Persönlichkeitsprofilen, die auf der Grundlage einer im Vorfeld durchgeführten Online-Befragung der Teilnehmer angefertigt werden. Diese Selbstreflexion anhand von konkreten Kompetenz-, Präferenz- und Motivationskategorien steigert die Motivation, sich aktiv an der Veranstaltung zu beteiligen. Komplexe psychische Zusammenhänge können durch eigenes Erleben besser verstanden werden. Gründe für eigene Verhaltensweisen werden nachvollziehbarer. Das Interesse, ähnliche Gesetzmäßigkeiten bei Mitarbeitern, Kollegen oder Vorgesetzten zu entdecken und adäquate Handlungsoptionen zu entwickeln, wird geweckt. Die Nützlichkeit von Kompetenzaufbau wird deutlicher. Weiterhin werden auch die eigenen Wissenslücken offensichtlicher. Diese Motivationssteigerung führt zu einer intensiveren Auseinandersetzung mit den Lerninhalten und damit zu einem höheren Lernerfolg. In der Arbeit wurde diese Vermutung durch eine empirische Feldstudie innerhalb eines bundesweiten Führungskräfteentwicklungsprogramms eines Großunternehmens mittels eines Kontrollgruppenplans mit Pre- und Posttest untersucht. Weiterhin wurde der Lern- und Transfererfolg dieser Maßnahme durch eine Evaluation erhoben. Dadurch wurden auch Zusammenhänge zwischen den Interventionsauswirkungen und dem Erfolg hergestellt. Insgesamt konnte der oben beschriebene Zusammenhang nicht signifikant bestätigt werden. Es wurden jedoch interessante Erkenntnisse zu Wirkungszusammenhängen und Ableitungen für Forschung und Praxis herausgearbeitet.
Die vorliegende Arbeit untersucht den Einfluss unterrichtsbegleitend genutzter Medien auf das Erlernen von Grundkenntnissen der Chemie in der Erwachsenenbildung. Dazu wurden Feuerwehr-Anwärtern unterschiedliche Lernmedien mit identischem Inhalt zur Verfügung gestellt und die Ergebnisse mit einer Probandengruppe ohne Lernmedien verglichen. Als Lernunterlagen kamen ein Lernskript, eine Lern-CD, ein Arbeitsheft mit Schülerversuchen und eine CD mit Filmsequenzen zur Anwendung. Parallel erfolgte der Einsatz eines MOODLE-basierten Chemie-Online-Lernprogramms gleichen Inhalts im Rahmen der Chemielehrer-Ausbildung an der Pädagogischen Hochschule Weingarten. Die Untersuchung wurde als Longitudinalstudie durchgeführt, wobei die Feststellung des Wissensstandes vor und nach dem Chemieunterricht mit Testbögen erfolgte. Ein Follow up-Test zur Erfassung des längerfristig verfügbaren Wissens fand zehn Monate nach Abschluss des Chemieunterrichts statt. Zusätzlich wurden Aspekte der Einstellung gegenüber dem Unterrichtsobjekt mittels Fragebögen vor und nach dem Unterricht erfasst. Der positive Effekt von unterrichtsbegleitend genutzten Lernmedien konnte für den Wissenszuwachs nachgewiesen werden. Verschiedentlich postulierte differierende Medieneinflüsse auf das Lernen von Erwachsenen unterschiedlicher Altersklassen und Vorbildung ließen sich nur teilweise bestätigen. Die Effekte traten allerdings nicht durchgängig signifikant auf. Mittels Cluster-Analyse gelang es, Probanden-Gruppen zu identifizieren, die mit spezifischen unterrichtsbegleitend genutzten Lernmedien einen überdurchschnittlichen Lernzuwachs erreichten. Damit scheint eine gezielte Förderung durch die Bereitstellung adressatenbezogener Unterlagen möglich. Ein Einfluss der unterrichtsbegleitenden Lernmedien auf die Einstellung zum Unterricht bzw. zu den Unterrichtsinhalten konnte nicht nachgewiesen werden. Allerdings zeigten die mit Lernmedien ausgestatteten Gruppen eine positivere Bewertung hinsichtlich des Strukturierens und Einordnens des Lernstoffs in das bestehende Wissenskonstrukt.
Welche Wirksamkeit zeigen Lehr- und Lernmethoden in der Unterrichtspraxis? Diese Fragestellung ist nicht nur für sämtliche, im Bereich der Lehre tätigen Personengruppen relevant, sondern sie stellt auch einen interessanten Ansatz für die Lehr- und Lernforschung dar. Betrachtet man die Entwicklung der empirischen Lehr- Lernforschung und der Deutschdidaktik der letzten Jahre, so lässt sich eine verstärkte Hinwendung zu empirischer Forschung feststellen. Allerdings existieren bisher insbesondere im Bereich der Literaturdidaktik nur wenige empirische Studien, die sich mit der Wirksamkeit von Unterrichtsmethoden beschäftigen. Der methodische Ansatz des „handlungs- und produktionsorientierten Literaturunterrichts“ (Haas, 1997; Haas, Menzel & Spinner, 2000; Spinner, 2006), bei dem die Lernenden gestalterisch und kreativ mit literarischen Texten umgehen, kann als ein solches Forschungsdesiderat angesehen werden. Mit Ausnahme der Studien von Fritzsche, Krempelmann, Tosun und Zaborowski (2006) sowie von Dickgreber (2008) liegen keine empirischen Erkenntnisse bezüglich seiner Effektivität vor. Das vorliegende Dissertationsprojekt leistet einen weiteren Beitrag zur empirischen Unterrichtsforschung in der Literaturdidaktik, indem drei unterschiedliche Lernarrangements des Literaturunterrichts im Rahmen einer Feldstudie hinsichtlich ihrer Wirkungsweisen auf Bereiche wie Unterrichtsqualität, Selbstkonzept, Selbstwirksamkeitserwartung, Freude am Lesen, Verwendung von Lernstrategien, usw. empirisch untersucht werden. Die Arbeit verfolgt einen interdisziplinären Ansatz und versucht eine Verbindung zwischen Literaturdidaktik und Lehr- und Lernforschung zu schaffen und aktuellen Fragestellungen beider Disziplinen nachzugehen. Im Zentrum der Arbeit steht die Entwicklung, Implementierung und empirische Erforschung eines speziellen Lernarrangements für den Literaturunterricht, das auf aktuellen Erkenntnissen der Psychologie des Lehrens und Lernens bezüglich der Gestaltung von Lernarrangements und aktuellen literaturdidaktischen Konzeptionen, den Verfahren des „handlungs- und produktionsorientierten Literaturunterrichts“ bzw. „produktiven Verfahren“ (Spinner, 2006), basiert. Charakteristisch für dieses spezielle Lernarrangement ist die Unterrichtsarchitektur „Sandwich-Prinzip“ (Wahl, 2005), bei der Lernformen wie Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit im Literaturunterricht überwiegen und Phasen der Instruktion im Plenum oder im Frontalunterricht einen geringen Anteil einnehmen. Ein weiteres Charakteristikum dieses Lernarrangements stellen spezielle kooperative Lernformen, zu deren Wirksamkeit bereits empirische Erkenntnisse vorliegen, die Methoden des „Wechselseitigen Lehrens und Lernens“ (Huber, Konrad & Wahl, 2001; Huber, 2004; Huber, 2007), dar. Die Wirkungsweisen dieses speziellen Lernarrangements wurden im Rahmen einer neunmonatigen Interventionsstudie mit Längs- und Querschnittanalysen und einer Gesamtstichprobe von N=135 Lernenden (9. Klasse, Realschule) empirisch erforscht. Neben zwei standardisierten Testverfahren zur Messung der basalen Lesefertigkeit und des verbalen Instruktionsverständnisses der Lernenden wurde zu Beginn und am Ende der Intervention als Forschungsinstrument ein selbst konstruierter Fragebogen eingesetzt, der zuvor in einer Pilotstudie an einer anderen Stichprobe (N=106 Lernende) getestet und einer Faktorenanalyse mit Reliabilitätsprüfung unterzogen worden war. Die Ergebnisse der durchgeführten Interventionsstudie zeigen erste Tendenzen, die auf die Effektivität eines Lernarrangements, bei dem „produktive Verfahren“ und kooperative Lernformen im Literaturunterricht kombiniert werden, hindeuten: Zwischen den beiden Messzeitpunkten ergaben sich signifikant positive Effekte für die Bereiche Unterrichtsqualität, Selbstkonzept und ‚self efficacy’ (Selbstwirksamkeitserwartung) der Lernenden sowie für die lesebegleitenden (kognitiven) Strategien.