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Produktive Verfahren und kooperative Lernformen im Literaturunterricht: Entwicklung, Implementierung und empirische Erforschung eines Lernarrangements im Deutschunterricht der Sekundarstufe I.

Creative methodologies and cooperative learning in German literature lessons: development, implementation and empirical research on a learning arrangement at secondary school level.

  • Welche Wirksamkeit zeigen Lehr- und Lernmethoden in der Unterrichtspraxis? Diese Fragestellung ist nicht nur für sämtliche, im Bereich der Lehre tätigen Personengruppen relevant, sondern sie stellt auch einen interessanten Ansatz für die Lehr- und Lernforschung dar. Betrachtet man die Entwicklung der empirischen Lehr- Lernforschung und der Deutschdidaktik der letzten Jahre, so lässt sich eine verstärkte Hinwendung zu empirischer Forschung feststellen. Allerdings existieren bisher insbesondere im Bereich der Literaturdidaktik nur wenige empirische Studien, die sich mit der Wirksamkeit von Unterrichtsmethoden beschäftigen. Der methodische Ansatz des „handlungs- und produktionsorientierten Literaturunterrichts“ (Haas, 1997; Haas, Menzel & Spinner, 2000; Spinner, 2006), bei dem die Lernenden gestalterisch und kreativ mit literarischen Texten umgehen, kann als ein solches Forschungsdesiderat angesehen werden. Mit Ausnahme der Studien von Fritzsche, Krempelmann, Tosun und Zaborowski (2006) sowie von Dickgreber (2008) liegen keine empirischen Erkenntnisse bezüglich seiner Effektivität vor. Das vorliegende Dissertationsprojekt leistet einen weiteren Beitrag zur empirischen Unterrichtsforschung in der Literaturdidaktik, indem drei unterschiedliche Lernarrangements des Literaturunterrichts im Rahmen einer Feldstudie hinsichtlich ihrer Wirkungsweisen auf Bereiche wie Unterrichtsqualität, Selbstkonzept, Selbstwirksamkeitserwartung, Freude am Lesen, Verwendung von Lernstrategien, usw. empirisch untersucht werden. Die Arbeit verfolgt einen interdisziplinären Ansatz und versucht eine Verbindung zwischen Literaturdidaktik und Lehr- und Lernforschung zu schaffen und aktuellen Fragestellungen beider Disziplinen nachzugehen. Im Zentrum der Arbeit steht die Entwicklung, Implementierung und empirische Erforschung eines speziellen Lernarrangements für den Literaturunterricht, das auf aktuellen Erkenntnissen der Psychologie des Lehrens und Lernens bezüglich der Gestaltung von Lernarrangements und aktuellen literaturdidaktischen Konzeptionen, den Verfahren des „handlungs- und produktionsorientierten Literaturunterrichts“ bzw. „produktiven Verfahren“ (Spinner, 2006), basiert. Charakteristisch für dieses spezielle Lernarrangement ist die Unterrichtsarchitektur „Sandwich-Prinzip“ (Wahl, 2005), bei der Lernformen wie Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit im Literaturunterricht überwiegen und Phasen der Instruktion im Plenum oder im Frontalunterricht einen geringen Anteil einnehmen. Ein weiteres Charakteristikum dieses Lernarrangements stellen spezielle kooperative Lernformen, zu deren Wirksamkeit bereits empirische Erkenntnisse vorliegen, die Methoden des „Wechselseitigen Lehrens und Lernens“ (Huber, Konrad & Wahl, 2001; Huber, 2004; Huber, 2007), dar. Die Wirkungsweisen dieses speziellen Lernarrangements wurden im Rahmen einer neunmonatigen Interventionsstudie mit Längs- und Querschnittanalysen und einer Gesamtstichprobe von N=135 Lernenden (9. Klasse, Realschule) empirisch erforscht. Neben zwei standardisierten Testverfahren zur Messung der basalen Lesefertigkeit und des verbalen Instruktionsverständnisses der Lernenden wurde zu Beginn und am Ende der Intervention als Forschungsinstrument ein selbst konstruierter Fragebogen eingesetzt, der zuvor in einer Pilotstudie an einer anderen Stichprobe (N=106 Lernende) getestet und einer Faktorenanalyse mit Reliabilitätsprüfung unterzogen worden war. Die Ergebnisse der durchgeführten Interventionsstudie zeigen erste Tendenzen, die auf die Effektivität eines Lernarrangements, bei dem „produktive Verfahren“ und kooperative Lernformen im Literaturunterricht kombiniert werden, hindeuten: Zwischen den beiden Messzeitpunkten ergaben sich signifikant positive Effekte für die Bereiche Unterrichtsqualität, Selbstkonzept und ‚self efficacy’ (Selbstwirksamkeitserwartung) der Lernenden sowie für die lesebegleitenden (kognitiven) Strategien.
  • How do particular teaching and learning methods affect classroom learning? This basic question is relevant to all teachers, and represents a starting point for empirical educational research. There is a growing interest in such research, particularly concerning methodologies of teaching German literature, where little previous research has focused on effective ways to teach fictional texts. The “handlungs- und produktionsorientierter Literaturunterricht“ (Haas, 1997; Haas, Menzel & Spinner, 2000; Spinner, 2006) is currently an important approach to literature in which learners deal creatively with fictional texts. Yet, except for the studies by Fritzsche, Krempelmann, Tosun and Zaborowski (2006) and by Dickgreber (2008), there have been no empirical research findings that consider the effectiveness of this methodology. This dissertation contributes to this current interest in the teaching of literary texts by carrying out a field study in which the effectiveness of three different methodologies is tested with regard to the quality of instruction, the self-concept and self-efficacy of learners, the enjoyment of reading of learners, the usage of learning strategies, etc. This work pursues an interdisciplinary approach, combining an interest in empirical educational research with a consideration of the teaching methodologies of literature. At the centre of this study is the development and implementation of a didactic arrangement of lessons found in the “handlungs- und produktionsorientierter Literaturunterricht“, a creative methodology also called “produktive Verfahren” by Spinner (2006). Typical of this unusual learning arrangement is the “Sandwich-Prinzip” (Wahl, 2005), a conceptual principle for structuring lessons. According to this principle, sequences of individual work or where learners collaborate in pairs or small groups outweigh didactic lessons delivered by a teacher to the entire class. This learning arrangement utilizes a cooperative learning methodology previously proven effective, the “Wechselseitiges Lehren und Lernen“ (Huber, Konrad & Wahl, 2001; Huber, 2004; Huber, 2007). The effectiveness of this learning arrangement was tested in a sample of N=135 learners (class 9, secondary school) over a period of nine months in an intervention study that included both longitudinal and cross-section analysis. Two standardized tests measured the learners’ basal reading competence and their verbal IQ, while a self-generated questionnaire was used as an analytical instrument. This questionnaire had been tested in a separate sample (N=106 learners) during a pilot study, and then subjected to a factor analysis and reliability testing. The research findings of this intervention suggest the effectiveness of teaching literature when creative methodologies are joined with opportunities for cooperative learning. The findings of the longitudinal analysis demonstrate positive results in the quality of instruction, the empowerment of learners (the “self-concept” and “self-efficacy” of learners), and the efficacy of “while-reading” (cognitive) strategies.

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Metadaten
Author:Dunja Walter
URN:urn:nbn:de:bsz:747-opus-1002
Advisor:Jürgen Belgrad
Document Type:Doctoral Thesis
Language:German
Date of Publication (online):2013/10/02
Date of first Publication:2013/10/02
Publishing Institution:Pädagogische Hochschule Weingarten
Granting Institution:Pädagogische Hochschule Weingarten
Date of final exam:2012/07/25
Release Date:2013/10/02
Tag:Handlungs- und produktionsorientierter Literaturunterricht; Lernarrangement; produktive Verfahren
creative methodologies; learning arrangement
GND Keyword:Lehr-Lern-Forschung; Unterrichtsforschung; Feldforschung; Deutschunterricht; Literaturunterricht; Kooperatives Lernen; Unterrichtsmethode
Institutes:Pädagogische Hochschule Weingarten / Fakultät II (PH)
DDC class:300 Sozialwissenschaften / 370 Erziehung, Schul- und Bildungswesen
Licence (German):License LogoVeröffentlichungsvertrag für Publikationen ohne Print on Demand