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Sustainable Entrepreneurship Education – Konzeptuelle Förderung von Sustainable Entrepreneurship in der Sekundarstufe I

  • Die Sustainable Entrepreneurship Education (SEE) zielt darauf ab, Kompetenzen zu fördern, die Individuen benötigen, um Nachhaltigkeitsherausforderungen als Chancen für die EntwickDie Sustainable Entrepreneurship Education (SEE) zielt darauf ab, Kompetenzen zu fördern, die Individuen benötigen, um Nachhaltigkeitsherausforderungen als Chancen für die Entwicklung innovativer (Markt-)Lösungen zu begreifen (Lans et al., 2014). Während sich die Forschung zu SEE bislang auf den tertiären Bildungsbereich konzentriert, besteht eine Forschungs- und Implementationslücke in der Sekundarstufe (Diepolder et al., 2021). Ziel des vorliegenden Forschungs- und Entwicklungsvorhabens ist es, das Potenzial der SEE auch im schulischen Kontext nutzbarzumachen. Zu diesem Zweck wird ein innovatives Lehr-Lernkonzept zur Förderung von Kompetenzen für Sustainable Entrepreneurship in der Sekundarstufe I entwickelt. Zugleich werden Erkenntnisse zu fachspezifischen Lehr-Lernprozessen im jungen Feld der schulischen SEE gewonnen. Die Forschungsmethodologie Design Based Research (DBR) leitet den Forschungs- und Entwicklungsprozess. Ausgehend von einer systematischen Literaturrecherche werden Kompetenzen für Sustainable Entrepreneurship als Zielkonstrukt formaler Bildung beschreiben. Der prozessorientierte Kompetenzrahmen nach Foucrier und Wiek (2019) sowie zusätzliche Hinweise zu Lernvoraussetzungen und Rahmenbedingungen im Kontext der Sekundarstufe I bilden das Fundament des Lehr-Lernkonzeptes. Die empirischen und theoretischen Hinweise werden in Design-Annahmen überführt, welche die Gestaltung des Prototyps des Unterrichtsarrangements anleiten. Dieser Prototyp durchläuft wiederholt die Prozessphasen der Erprobung, formativen Evaluation und Weiterentwicklung, die in einer zunehmend robusten Version der Intervention sowie der Identifizierung von 11 Design-Prinzipien resultieren. Diese Prinzipien können als kontextsensitive Theorien einer SEE in der Sekundarstufe I verstanden werden und von Praktikerinnen und Praktikern als Regeln für die Gestaltung von effektiven Interventionen genutzt werden. Nach vier Evaluations- und Optimierungszyklen wird die Intervention in der gesamten Komplexität der Sekundarstufe I implementiert und summativ evaluiert. Die summative Evaluation gliedert sich in zwei Forschungsbereiche. Durch die Implementation zweier Varianten der Intervention wird untersucht, inwiefern Rollenmodelle aus dem Bereich Sustainable Entrepreneurship als Gestaltungsprinzip einer effektiven SEE in der Sekundarstufe I gelten. Im explorativen Design wird analysiert, wie sich die An- oder Abwesenheit der Rollenmodelle im Unterricht auf die Performanz der Schülerinnen und Schüler auswirkt. Mittels qualitativer Inhaltsanalyse wird die Qualität von Ideen für unternehmerische Gelegenheiten zur nachhaltigen Entwicklung untersucht, die die Lernenden zum XIII Ende der Intervention entwickeln. Bei den Zeichnungen und Beschreibungen der Ideen handelt es sich um Artefakte des Lernprozesses. Der statistische Gruppenvergleich zeigt, dass die Ideen der Lernenden mit Kontakt zu Rollenmodellen eine signifikant höhere Nützlichkeit und Innovativität ausweisen. Dies spricht dafür, Rollenmodelle in schulische SEE-Angebote zu integrieren, um das Erkennen von unternehmerischen Gelegenheiten für nachhaltige Entwicklung zu fördern. Die Querschnitt-Studie liefert erste Einblicke in die fachspezifischen Lernprozesse der Schülerinnen und Schüler unter zwei verschiedenen Designvarianten und bietet wertvolle Hinweise auf die Wirkung von Rollenmodellen aus dem Bereich Sustainable Entrepreneurship in der SEE der Sekundarstufe I. In einem quasi-experimentellen Design inclusive Wartekontrollgruppe wird abschließend die Effektivität des Lehr-Lernkonzeptes unter Realbedingungen analysiert. Erstmals wird die Veränderung der Intention für Sustainable Entrepreneurship durch eine Intervention für Sustainable Entrepreneurship im formalen Bildungsbereich untersucht. Die statistische Längsschnitt-Analyse der Selbstauskünfte von Schülerinnen und Schülern aus Prä- und Postfragebögen gibt Aufschluss über die Entwicklung der Absicht, zukünftig im Sinne des Sustainable Entrepreneurship zu handeln. Die Steigerung der Intention sowie deren Determinanten (Einstellung, subjektive Norm und wahrgenommene Verhaltenskontrolle), geben einen Einblick in die fachspezifischen Lernprozesse. Kompetenzen für Sustainable Entrepreneurship sind insbesondere in der Sekundarstufe ein starker Prädiktor für Intentionen in Zusammenhang mit Entrepreneurship (Joensuu-Salo et al., 2022). Mittels statistischen Gruppenvergleichs wird auch hier die Effektivität der beiden unterschiedlichen Designvarianten untersucht. Obwohl eine größere Effektstärke auf eine positive Wirkung der Rollenmodelle hindeutet, zeigt sich kein signifikanter Unterschied in der Intention der Schülerinnen und Schüler, unabhängig davon, ob sie mit Rollenmodellen in Kontakt kamen. Die inkongruenten Erkenntnisse der Studien II und III lassen auf eine komplexe Wirkung von Rollenmodellen in der SEE schließen. Im Rahmen des Forschungs- und Gestaltungsvorhabens kann nicht abschließend festgestellt werden, dass Rollenmodelle aus dem Bereich Sustainable Entrepreneurship als Gestaltungsprinzip einer effektiven SEE in der Sekundarstufe I gelten, sondern abhängig von der Zielsetzung der Intervention eingesetzt werden können. Die Erkenntnisse der summativen Evaluation ermöglichen Rückschlüsse auf die Effektivität des Lehr-Lernkonzeptes und geben Hinweise auf die kausalen Zusammenhänge zwischen der Intervention als unabhängiger Variable und deren Wirkung auf die Performanz und Intention der Lernenden als abhängige Variablen. lung innovativer (Markt-)Lösungen zu begreifen (Lans et al., 2014). Während sich die Forschung zu SEE bislang auf den tertiären Bildungsbereich konzentriert, besteht eine Forschungs- und Implementationslücke in der Sekundarstufe (Diepolder et al., 2021). Ziel des vorliegenden Forschungs- und Entwicklungsvorhabens ist es, das Potenzial der SEE auch im schulischen Kontext nutzbarzumachen. Zu diesem Zweck wird ein innovatives Lehr-Lernkonzept zur Förderung von Kompetenzen für Sustainable Entrepreneurship in der Sekundarstufe I entwickelt. Zugleich werden Erkenntnisse zu fachspezifischen Lehr-Lernprozessen im jungen Feld der schulischen SEE gewonnen. Die Forschungsmethodologie Design Based Research (DBR) leitet den Forschungs- und Entwicklungsprozess. Ausgehend von einer systematischen Literaturrecherche werden Kompetenzen für Sustainable Entrepreneurship als Zielkonstrukt formaler Bildung beschreiben. Der prozessorientierte Kompetenzrahmen nach Foucrier und Wiek (2019) sowie zusätzliche Hinweise zu Lernvoraussetzungen und Rahmenbedingungen im Kontext der Sekundarstufe I bilden das Fundament des Lehr-Lernkonzeptes. Die empirischen und theoretischen Hinweise werden in Design-Annahmen überführt, welche die Gestaltung des Prototyps des Unterrichtsarrangements anleiten. Dieser Prototyp durchläuft wiederholt die Prozessphasen der Erprobung, formativen Evaluation und Weiterentwicklung, die in einer zunehmend robusten Version der Intervention sowie der Identifizierung von 11 Design-Prinzipien resultieren. Diese Prinzipien können als kontextsensitive Theorien einer SEE in der Sekundarstufe I verstanden werden und von Praktikerinnen und Praktikern als Regeln für die Gestaltung von effektiven Interventionen genutzt werden. Nach vier Evaluations- und Optimierungszyklen wird die Intervention in der gesamten Komplexität der Sekundarstufe I implementiert und summativ evaluiert. Die summative Evaluation gliedert sich in zwei Forschungsbereiche. Durch die Implementation zweier Varianten der Intervention wird untersucht, inwiefern Rollenmodelle aus dem Bereich Sustainable Entrepreneurship als Gestaltungsprinzip einer effektiven SEE in der Sekundarstufe I gelten. Im explorativen Design wird analysiert, wie sich die An- oder Abwesenheit der Rollenmodelle im Unterricht auf die Performanz der Schülerinnen und Schüler auswirkt. Mittels qualitativer Inhaltsanalyse wird die Qualität von Ideen für unternehmerische Gelegenheiten zur nachhaltigen Entwicklung untersucht, die die Lernenden zum XIII Ende der Intervention entwickeln. Bei den Zeichnungen und Beschreibungen der Ideen handelt es sich um Artefakte des Lernprozesses. Der statistische Gruppenvergleich zeigt, dass die Ideen der Lernenden mit Kontakt zu Rollenmodellen eine signifikant höhere Nützlichkeit und Innovativität ausweisen. Dies spricht dafür, Rollenmodelle in schulische SEE-Angebote zu integrieren, um das Erkennen von unternehmerischen Gelegenheiten für nachhaltige Entwicklung zu fördern. Die Querschnitt-Studie liefert erste Einblicke in die fachspezifischen Lernprozesse der Schülerinnen und Schüler unter zwei verschiedenen Designvarianten und bietet wertvolle Hinweise auf die Wirkung von Rollenmodellen aus dem Bereich Sustainable Entrepreneurship in der SEE der Sekundarstufe I. In einem quasi-experimentellen Design inclusive Wartekontrollgruppe wird abschließend die Effektivität des Lehr-Lernkonzeptes unter Realbedingungen analysiert. Erstmals wird die Veränderung der Intention für Sustainable Entrepreneurship durch eine Intervention für Sustainable Entrepreneurship im formalen Bildungsbereich untersucht. Die statistische Längsschnitt-Analyse der Selbstauskünfte von Schülerinnen und Schülern aus Prä- und Postfragebögen gibt Aufschluss über die Entwicklung der Absicht, zukünftig im Sinne des Sustainable Entrepreneurship zu handeln. Die Steigerung der Intention sowie deren Determinanten (Einstellung, subjektive Norm und wahrgenommene Verhaltenskontrolle), geben einen Einblick in die fachspezifischen Lernprozesse. Kompetenzen für Sustainable Entrepreneurship sind insbesondere in der Sekundarstufe ein starker Prädiktor für Intentionen in Zusammenhang mit Entrepreneurship (Joensuu-Salo et al., 2022). Mittels statistischen Gruppenvergleichs wird auch hier die Effektivität der beiden unterschiedlichen Designvarianten untersucht. Obwohl eine größere Effektstärke auf eine positive Wirkung der Rollenmodelle hindeutet, zeigt sich kein signifikanter Unterschied in der Intention der Schülerinnen und Schüler, unabhängig davon, ob sie mit Rollenmodellen in Kontakt kamen. Die inkongruenten Erkenntnisse der Studien II und III lassen auf eine komplexe Wirkung von Rollenmodellen in der SEE schließen. Im Rahmen des Forschungs- und Gestaltungsvorhabens kann nicht abschließend festgestellt werden, dass Rollenmodelle aus dem Bereich Sustainable Entrepreneurship als Gestaltungsprinzip einer effektiven SEE in der Sekundarstufe I gelten, sondern abhängig von der Zielsetzung der Intervention eingesetzt werden können. Die Erkenntnisse der summativen Evaluation ermöglichen Rückschlüsse auf die Effektivität des Lehr-Lernkonzeptes und geben Hinweise auf die kausalen Zusammenhänge zwischen der Intervention als unabhängiger Variable und deren Wirkung auf die Performanz und Intention der Lernenden als abhängige Variablen.

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Metadaten
Author:Charlotte Sophia Diepolder
URN:urn:nbn:de:bsz:747-opus4-8315
Referee:Holger Weitzel, Johannes Huwer, Steffen Schaal
Advisor:Holger Weitzel, Johannes Huwer
Document Type:Doctoral Thesis
Language:Multiple languages
Date of Publication (online):2025/03/05
Publishing Institution:Pädagogische Hochschule Weingarten
Granting Institution:Pädagogische Hochschule Weingarten
Date of final exam:2024/12/05
Release Date:2025/03/06
Page Number:186
Institutes:Pädagogische Hochschule Weingarten / Fakultät II (PH)
Licence (German):License LogoCreative Commons - CC BY - Namensnennung 4.0 International