@phdthesis{Sick2020, author = {Christina Sick}, title = {{\"U}berzeugen mit Geschichten und Argumenten: Die Wirkung videobasierter Narrationen mit parallelen Erkl{\"a}rungen auf Einstellungen und Verhaltensdeterminanten angehender Lehrkr{\"a}fte zu Erziehungsstilen}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:747-opus4-3652}, pages = {246}, year = {2020}, abstract = {Wie kann man Verhalten gezielt beeinflussen bzw. ver{\"a}ndern? Nach dem Reasoned Action Approach von Fishbein und Ajzen (u.a. 1975, 1985, 2010) sind die Einstellungen eines Menschen ein wesentlicher Ansatzpunkt, um k{\"u}nftiges Verhalten vorherzusagen bzw. darauf einzuwirken. Mit zunehmender Verf{\"u}gbarkeit und Einsatz von Videos r{\"u}cken das Medium „Film“ und das Storyformat in den Blick der Forschung, und es zeigt sich, dass Edutainment-Angebote bzgl. gezielter Ver{\"a}nderung von Einstellungen durch (mediale) kommunikative Mittel („Persuasion“) einigen Erfolg vorweisen k{\"o}nnen. Dieser ist aus Sicht der neueren Persuasionsforschung v.a. auf das narrative Format (im Gegensatz zum rhetorisch-argumentativen) zur{\"u}ckzuf{\"u}hren. W{\"a}hrend argumentbasierte Persuasion die intensive gedankliche Auseinandersetzung mit den Inhalten und Argumenten („Elaboration“) erfordert und potentiell Widerstand hervorruft, setzt die Persuasion mit Geschichten darauf, dass sich Rezipient/innen die gezeigten Verhaltensweisen und Einstellungen u.a. {\"u}ber die Erfahrung, in die Geschichte einzutauchen, und die Identifikation mit den Figuren zu eigen machen. In der Praxis geht Edutainment zuweilen {\"u}ber die Verwendung blo{\"s}er Geschichten hinaus und reichert diese mit zus{\"a}tzlichen expliziten Informationen oder Argumenten an, um die Vorteile beider Formate zu nutzen. Da hier theoretisch verschiedene Persuasionsmechanismen greifen, wurde in dieser experimentellen Studie untersucht, wie videobasierte Informationsangebote mit „synchron-hybridem“ Inhaltsformat – die also videobasierte Geschichten und Argumente parallel darbieten – auf Einstellungen und andere Verhaltensdeterminanten wirken. Dabei wurde im Vergleich mit einem rein narrativen Format (1) die Wirksamkeit des synchron-hybriden Formats gepr{\"u}ft und (2) erstmalig dessen Wirkweise anhand von Modellen Narrativer Persuasion exploriert. Die Befunde zeigen, dass das synchron-hybride Format signifikant h{\"o}here Persuasionswirkung entfaltet in den Bereichen, die die zus{\"a}tzlichen parallelen Erkl{\"a}rungen inhaltlich abdecken, und dass v.a. Personen mit schlechteren kognitiven Voraussetzungen (z.B. geringe Aufmerksamkeit, wenig Interesse, …) davon profitieren. Die Erkenntnisse zur Wirkweise synchron-hybrider Inhaltsformate geben wertvolle Hinweise zur Weiterentwicklung der Theorie in diesem Bereich, insb. dass eine parallele und komplement{\"a}re Verarbeitung von narrativen und nicht-narrativen Inhalten m{\"o}glich ist, wenn eine geringe inhaltliche Distanz besteht. Zugleich besteht weiterer Forschungsbedarf zur komplexen Rolle von Widerstand und wahrgenommenem sozialem Druck im Persuasionsprozess.}, language = {de} }