@phdthesis{Jahn2013, author = {Sabine Jahn}, title = {Reflexionen {\"u}ber Erziehung in popul{\"a}rwissenschaftlichen Ratgebern: eine Analyse der elterlichen Implementierung von p{\"a}dagogischen Argumentationen in den Erziehungsalltag}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:747-opus-836}, year = {2013}, abstract = {Nach Darstellungen in den Medien wird die Kindererziehung zu einem immer komplexeren Problem. Die Eltern wollen das ‚Beste‘ f{\"u}r ihren Nachwuchs; sie sind aber auf sich alleine gestellt, die gesellschaftlichen Projektionen in ihren Kindern zu verwirklichen. Auf der Suche nach Orientierung m{\"o}chten sie Antworten auf ihre Fragen, was eine zeitgem{\"a}{\"s}e Erziehung erreichen soll und wie sie im Alltag umgesetzt werden kann; daher greifen sie zu B{\"u}chern, die ihnen die L{\"o}sung ihrer Probleme versprechen. Autoren und Autorinnen geben in Erziehungsb{\"u}chern Ratschl{\"a}ge, welche p{\"a}dagogische Methode sie f{\"u}r geeignet halten, schildern Erziehung aus der Perspektive ihrer Erfahrungen und verweisen stets auf den Erfolg ihrer Erziehungsmittel. Bisher ist wenig {\"u}ber die praktische Wirksamkeit von Erziehungsrat bekannt und es ist nicht belegt, ob Ratgeber tats{\"a}chlich Auswirkungen auf das Erziehungshandeln haben. Die Beweggr{\"u}nde, einen Ratgeber zu lesen, sind noch wenig erforscht; wissenschaftliche Analysen von Erziehungsb{\"u}chern besch{\"a}ftigten sich bislang eher mit p{\"a}dagogischen Inhalten und ihren Vermittlungsweisen. In den letzten 35 Jahren untersuchten Wissenschaftler popul{\"a}re Erziehungsratgeber in verschiedenen Ans{\"a}tzen und kamen zu folgenden Ergebnissen: Erziehungsratgeber tragen durch ihre Idealisierungen von Erziehung, elterlichem Handeln und kindlichem Verhalten zu noch mehr Zweifel und Verunsicherung bei; die Wirksamkeit der vorgestellten p{\"a}dagogischen Strategien wird zumeist nur durch inszenierte Fallbeispiele belegt. Um wissenschaftlich zu erforschen, welchen Einfluss schriftliche Erziehungspublikationen haben, wurde eine Befragung der Eltern mit Kindern im Kindergartenalter durchgef{\"u}hrt und erhoben, wie sie mit Erziehungsratgebern umgehen. Der Fokus der Befragung liegt darauf, welche Medien die Eltern nutzen, insbesondere welche schriftlichen Erziehungsratgeber sie lesen, welche Tipps sie aus diesen B{\"u}chern anwenden und wie sie mit dem Erfolg zufrieden sind. Zudem werden vier Elternb{\"u}cher, „Kinder brauchen Grenzen“ (Rogge, 1993/2007), „Das Geheimnis gl{\"u}cklicher Kinder“ (Biddulph, 1998), „Lob der Disziplin“ (Bueb, 2006/2008) und „Kinderjahre“ (Largo, 1999/2009) analysiert, insbesondere wird die p{\"a}dagogische Argumentation der Autoren mit dem sechsstufigen Pr{\"a}missenmodell von PASCHEN/WIGGER (1992) untersucht. Mit dem Analyseraster k{\"o}nnen L{\"u}cken in der Argumentation des einzelnen Autors nachgewiesen und gepr{\"u}ft werden, z.B. mit welchen sprachlichen Stilmitteln Autoren oft ihre unvollst{\"a}ndigen Argumentationen durch moralische Einlassungen substituieren. Ziel der Arbeit ist, durch die Elternbefragung zu neuen Erkenntnissen zu kommen, ob und wie Eltern popul{\"a}rwissenschaftliche Erziehungsratgeber verwenden. Dabei werden pers{\"o}nliche Daten der Eltern und Kinder (z.B. Kinderzahl, Alter des/r Kind/er, Schulbildung der Eltern) mit Angaben zu Medien- und Erziehungsverhalten in Bezug gesetzt, um durch diese Vergleiche die Einflussfaktoren auf Erziehung herauszuarbeiten; dadurch lassen sich die K{\"a}uferklientel und deren Erziehungsverhalten definieren und von der Gesamtstichprobe abgrenzen. Aus den Angaben zur Ratgebernutzung der Eltern k{\"o}nnen R{\"u}ckschl{\"u}sse gezogen werden inwieweit die popul{\"a}rwissenschaftliche Ratgeberliteratur zur Weiterbildung in Erziehungsfragen genutzt wird. In der abschlie{\"s}enden Analyse der Ratgeber wird untersucht, welche Defizite die Autoren erkennen und welches Eltern- und Kinderbild sie ihrer P{\"a}dagogik zu Grunde legen, ob diese Bilder die Erziehungswirklichkeit der Eltern darstellen und wie die Autoren diese Projektionen bearbeiten.}, language = {de} }