@phdthesis{Walter2013, author = {Dunja Walter}, title = {Produktive Verfahren und kooperative Lernformen im Literaturunterricht: Entwicklung, Implementierung und empirische Erforschung eines Lernarrangements im Deutschunterricht der Sekundarstufe I.}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:747-opus-1002}, year = {2013}, abstract = {Welche Wirksamkeit zeigen Lehr- und Lernmethoden in der Unterrichtspraxis? Diese Fragestellung ist nicht nur f{\"u}r s{\"a}mtliche, im Bereich der Lehre t{\"a}tigen Personengruppen relevant, sondern sie stellt auch einen interessanten Ansatz f{\"u}r die Lehr- und Lernforschung dar. Betrachtet man die Entwicklung der empirischen Lehr- Lernforschung und der Deutschdidaktik der letzten Jahre, so l{\"a}sst sich eine verst{\"a}rkte Hinwendung zu empirischer Forschung feststellen. Allerdings existieren bisher insbesondere im Bereich der Literaturdidaktik nur wenige empirische Studien, die sich mit der Wirksamkeit von Unterrichtsmethoden besch{\"a}ftigen. Der methodische Ansatz des „handlungs- und produktionsorientierten Literaturunterrichts“ (Haas, 1997; Haas, Menzel \& Spinner, 2000; Spinner, 2006), bei dem die Lernenden gestalterisch und kreativ mit literarischen Texten umgehen, kann als ein solches Forschungsdesiderat angesehen werden. Mit Ausnahme der Studien von Fritzsche, Krempelmann, Tosun und Zaborowski (2006) sowie von Dickgreber (2008) liegen keine empirischen Erkenntnisse bez{\"u}glich seiner Effektivit{\"a}t vor. Das vorliegende Dissertationsprojekt leistet einen weiteren Beitrag zur empirischen Unterrichtsforschung in der Literaturdidaktik, indem drei unterschiedliche Lernarrangements des Literaturunterrichts im Rahmen einer Feldstudie hinsichtlich ihrer Wirkungsweisen auf Bereiche wie Unterrichtsqualit{\"a}t, Selbstkonzept, Selbstwirksamkeitserwartung, Freude am Lesen, Verwendung von Lernstrategien, usw. empirisch untersucht werden. Die Arbeit verfolgt einen interdisziplin{\"a}ren Ansatz und versucht eine Verbindung zwischen Literaturdidaktik und Lehr- und Lernforschung zu schaffen und aktuellen Fragestellungen beider Disziplinen nachzugehen. Im Zentrum der Arbeit steht die Entwicklung, Implementierung und empirische Erforschung eines speziellen Lernarrangements f{\"u}r den Literaturunterricht, das auf aktuellen Erkenntnissen der Psychologie des Lehrens und Lernens bez{\"u}glich der Gestaltung von Lernarrangements und aktuellen literaturdidaktischen Konzeptionen, den Verfahren des „handlungs- und produktionsorientierten Literaturunterrichts“ bzw. „produktiven Verfahren“ (Spinner, 2006), basiert. Charakteristisch f{\"u}r dieses spezielle Lernarrangement ist die Unterrichtsarchitektur „Sandwich-Prinzip“ (Wahl, 2005), bei der Lernformen wie Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit im Literaturunterricht {\"u}berwiegen und Phasen der Instruktion im Plenum oder im Frontalunterricht einen geringen Anteil einnehmen. Ein weiteres Charakteristikum dieses Lernarrangements stellen spezielle kooperative Lernformen, zu deren Wirksamkeit bereits empirische Erkenntnisse vorliegen, die Methoden des „Wechselseitigen Lehrens und Lernens“ (Huber, Konrad \& Wahl, 2001; Huber, 2004; Huber, 2007), dar. Die Wirkungsweisen dieses speziellen Lernarrangements wurden im Rahmen einer neunmonatigen Interventionsstudie mit L{\"a}ngs- und Querschnittanalysen und einer Gesamtstichprobe von N=135 Lernenden (9. Klasse, Realschule) empirisch erforscht. Neben zwei standardisierten Testverfahren zur Messung der basalen Lesefertigkeit und des verbalen Instruktionsverst{\"a}ndnisses der Lernenden wurde zu Beginn und am Ende der Intervention als Forschungsinstrument ein selbst konstruierter Fragebogen eingesetzt, der zuvor in einer Pilotstudie an einer anderen Stichprobe (N=106 Lernende) getestet und einer Faktorenanalyse mit Reliabilit{\"a}tspr{\"u}fung unterzogen worden war. Die Ergebnisse der durchgef{\"u}hrten Interventionsstudie zeigen erste Tendenzen, die auf die Effektivit{\"a}t eines Lernarrangements, bei dem „produktive Verfahren“ und kooperative Lernformen im Literaturunterricht kombiniert werden, hindeuten: Zwischen den beiden Messzeitpunkten ergaben sich signifikant positive Effekte f{\"u}r die Bereiche Unterrichtsqualit{\"a}t, Selbstkonzept und ‚self efficacy’ (Selbstwirksamkeitserwartung) der Lernenden sowie f{\"u}r die lesebegleitenden (kognitiven) Strategien.}, language = {de} }