@phdthesis{Sp{\"a}gele2008, author = {Sp{\"a}gele, Eckart}, title = {Naturwissenschaftliches Vorverst{\"a}ndnis von Schulanf{\"a}ngern}, institution = {Fakult{\"a}t II (PH)}, school = {P{\"a}dagogische Hochschule Weingarten}, year = {2008}, abstract = {Ziel der Arbeit war es ein m{\"o}glichst umfassendes Bild naturwissenschaftlicher Lernvoraussetzungen von Schulanf{\"a}ngern zeichnen, sowie die Wissensentwicklung innerhalb der Grundschulzeit zu dokumentieren. Dabei sollte der Einfluss außerschulischer Bedingungsvariablen auf die vorschulischen als auch schulisch vermittelten Kenntnisse erhoben werden. Folgende Forschungsfragen standen im Mittelpunkt: • {\"U}ber welches vor- und außerschulisch erworbene Wissen, {\"u}ber welche Vorstellungen und Fertigkeiten verf{\"u}gen Kinder zum Zeitpunkt der Einschulung? • In welchem Ausmaß bestimmt der soziokulturelle Hintergrund das Vorwissen der Kinder? • Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Vorwissen, der Intelligenzleistung und den Fertigkeiten der Kinder? • {\"U}ber welchen naturwissenschaftlichen Wissenszuwachs verf{\"u}gen die Kinder am Ende der Grundschulzeit? • Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Vorwissen und dem sp{\"a}teren schulischen Lernerfolg? • Entspricht der gemessene Wissensstand auch der schulischen Leistungsbewertung? Im Vordergrund der Untersuchungen stand die Entwicklung eines standardisierten Fragenbogens auf Grundlage der inhaltlichen Vorgaben des neuen Bildungsplans f{\"u}r Grundschulen in Baden-W{\"u}rttemberg. Der 73 Fragen umfassende Interviewbogen (Multiple-choice) wurde {\"u}ber zwei Vortests entwickelt. An der Untersuchung nahmen insgesamt etwa 120 Grundschulkinder unterschiedlichen {\"o}rtlichen und soziokulturellen Hintergrunds teil. Innerhalb der Hauptuntersuchung wurden drei erste und zwei vierte Klassen befragt. An die quantitative Untersuchung der Erstkl{\"a}ssler zum Schuljahresbeginn schloss sich am Ende des Schuljahres die Erhebung der Kenntnisse der vierten Klassen im Sinne einer Quasi-L{\"a}ngsschnittstudie an. Aufgrund der Befunde der Vor- und Hauptuntersuchungen wurden schließlich spezifische, defizit{\"a}re naturwissenschaftliche Konzepte innerhalb einer qualitativen Vertiefungsstudie erhoben. Folgende Ergebnisse der Untersuchungen lassen sich formulieren: • Die Schulanf{\"a}nger verf{\"u}gen im Bereich der stofflichen Natur deutlich messbar {\"u}ber die geringsten Kenntnisse. Das trifft besonders bei Aufgaben zu, die eine Teilchenvorstellung implizieren, wie stoffliche Zust{\"a}nde und Ver{\"a}nderungen bei denen unsichtbare Stoffe entstehen (Phasen{\"u}berg{\"a}nge, Gasvorstellung). • Im Bereich der belebten Natur ist das Wissen zum inneren Aufbau von Lebewesen (Anatomie) und zur Funktion von Organen gering ausgepr{\"a}gt. • Die Schulanf{\"a}nger schließen prim{\"a}r vom {\"a}ußeren Eindruck auf die innere Beschaffenheit von Lebewesen, Alltagsgegenst{\"a}nden und Stoffen. • Innerhalb der Untersuchungen ließen sich zu Ph{\"a}nomenen der unbelebten Natur kaum animistisch-beseelte Erkl{\"a}rungsans{\"a}tze beobachten. Die (bildlichen) Darlegungen basierten in der Regel auf objektivierten und ausbauf{\"a}higen Konzepten und Erhaltungsvorstellungen. • Das Vorwissen steht in direktem Zusammenhang mit der Schulbildung der Eltern. • Kinder aus einem bildungsfernerem Elternhaus oder mit Migrationshintergrund verf{\"u}gen {\"u}ber signifikant weniger Vorwissen. • Das vorhandene Wissen und die soziale Herkunft stehen in keinem direkten Zusammenhang mit der intellektuellen Leistungsf{\"a}higkeit der Kinder. • Kinder, die im Wissenstest weit {\"u}berdurchschnittlich abschneiden, verf{\"u}gen {\"u}ber ein hohes Maß an praktischen Fertigkeiten als auch intellektueller Leistungsf{\"a}higkeit. • Es zeigen sich keine geschlechtsspezifischen Unterschiede, weder im Wissen noch in der Intelligenz oder bez{\"u}glich der vorhandenen Fertigkeiten. • Unabh{\"a}ngig vom sozialen Hintergrund kann innerhalb der Grundschulzeit bei allen Probanden ein deutlicher Wissenszuwachs von etwa 60\% beobachtet werden. • Der festgestellte Leistungsunterschied der Schulanf{\"a}nger in Abh{\"a}ngigkeit vom sozialen Milieu bleibt {\"u}ber die Grundschulzeit erhalten. (Die dispositionalen Wissensdefizite k{\"o}nnen durch die schulische Intervention nicht angeglichen werden.) • In der schulischen Leistungsbewertung werden Kinder mit Migrationshintergrund,im Vergleich zu anderen Kindern,zu gut beurteilt.}, subject = {Vorverst{\"a}ndnis}, language = {de} }